So liefen die Festspiele von Helene Fischer in Oberhausen
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oberhausen. . 1000 Minuten lang verzauberte Helene Fischer in der Arena. Ein Fan überraschte die Sängerin mit einem Song. Lange Schlangen an den Toiletten.
Nein, sie hat sich nicht hängen lassen. Gleich zum Start des über dreistündigen Konzertreigens schwebte die von ihrer Erkältung genesene Helene Fischer an Seilen getragen in die Arena — am Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag. Viele Fans staunten über die Akrobatik der Artistengruppe „45 Degrees“ aus dem Cirque du Soleil. Helene turnte mit ihren 158-Zentimetern munter mit. Musikalisch schallte das Konzert ausgewogen mit jüngeren und älteren Hits. Auffällig: Klassiker wie „Fehlerfrei“ wurden modern aufbereitet. Zum Schlager gesellte sich Pop und beim Mash-up zu „Achterbahn“ mischte der niederländische DJ Afrojack sogar House-Klänge.
Die Überraschungen
Tränen lügen nicht: Und die gab es bei den fünf Fischer-Konzerten reichlich. Der Großmutter einer Tänzerin gab sie mit der kompletten Arena ein Geburtstagsständchen. Gänsehaut auch, als sie einen weiblichen Fan auf die Bühne holte und die junge Frau namens Svenja neben ihrer Helene zum tosenden Applaus strahlend den Schlager-Klassiker „Und morgen früh küss ich dich wach“ sang. Der Instagram-Beitrag aus Oberhausen wurde zum Internet-Hit.
Die parken hier aber lange? Spaziergänger, die zum Gasometer schlenderten, wunderten sich über den riesigen Fuhrpark an Großfahrzeugen auf dem Schotterparkplatz hinter der Arena. Dort, wo zur Weihnachtsmarktzeit dutzende Personenbusse parken, werkelte nun das Fischer-Personal. 114 Tonnen Seile und Gewinde für die Hallendecke. Eine 26 Meter breite Bühne samt halbrunder Glitzerleinwand. Dazu ein drehbarer Bühnensteg, der die Sängerin auch den Fans in den hinteren Reihen näher brachte. Das erforderte 35 Trucks, acht Nightliner-Busse sowie 150 mitreisende Helfer und 200 Arbeiter für den Auf- und Abbau.
Die Flops
Trotz der fünf Konzerte mit insgesamt mehr als 50 000 Besuchern waren die Tickets schnell vergriffen. Teils schon eineinhalb Jahre vor dem Gastspiel der Schlagerkönigin. Das rief dubiose Tickethändler auf den Plan. Fans sollten kurz vor den Terminen bis zu 300 Euro pro Karte zahlen. Unverschämt!
Geduld benötigten vor allem die weiblichen Fans in den gut 20-minütigen Konzert-Pausen. Die Damen-Toiletten in der Arena waren hoffnungslos überfüllt. Die Herren nahmen es nicht so genau: So schlängelte sich die Frauenriege spontan auch in Männer-WCs.
Das Kuriose
Helene-Fischer-Festspiele gab es für die Oberhausener schon weit vor den fünf Arena-Konzerten. Zumindest für alle Karnevalisten. Der entmachtete Stadtprinz Hermann II. (Buschmann) wählte nämlich den Fischer-Song „Flieger“ als Einmarsch-Melodie. Da verwundert es nicht, dass sein Prinzenteam auch eines der Konzerte anschaute. Ob es der Prinz war, der während des Auftaktkonzerts laut „Schalke“ rief, als die Sängerin nach einer Abkürzung für Oberhausen fragte, ist nicht überliefert. Die Folge waren jedenfalls Buh-Rufe in der Arena. Helene Fischer kommentierte den Zwischenruf amüsiert: „Das hast du dir selbst zuzuschreiben!“
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