Oberhausen. . Auf die Aufklärungsquote in schweren Fällen von 76% ist Polizei stolz. Verkehr 2017 zeigt konträre Trends: mehr Unfälle, weniger Schwerverletzte.
Wer bei einem Verkehrsunfall, bei dem es einen oder mehrere Verletzte gab, in Oberhausen Unfallflucht begeht, hat mit einem hohen Entdeckungs-Risiko zu rechnen: Die Aufklärungsquote in solchen Fällen beträgt 76 Prozent. Drei von vier Unfallflüchtigen werden ermittelt und haben sich mit den strafrechtlichen Konsequenzen ihres Tuns auseinanderzusetzen.
„Über diese hohe Aufklärungsquote freue ich mich besonders“, sagte die Leiterin der Verkehrsdirektion, Julitta Gotzner, am Freitag bei der Vorstellung des Verkehrsberichts 2017. Auf über 50 Seiten hat die Polizei wieder das Verkehrsgeschehen von Holten bis Alstaden, von Osterfeld bis Lirich im Detail dokumentiert.
Mehr verletzte Kinder
Die wichtigsten Kennziffern des Berichts 2017 spiegeln konträre Entwicklungen: So gab es mit 8191 Unfällen im Jahr 2017 einen Anstieg um 457 Unfälle; zugleich ging aber die Zahl jener Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen, um 14 auf 597 zurück. Noch eine widersprüchliche Entwicklung: Während die Gesamtzahl der Verletzten auf 747 zurückging, stieg der Zahl der verletzten Kinder um 19 auf insgesamt 85, was auch daran liegt, dass Kinder häufig gemeinsam in Bussen oder Kleinbussen unterwegs sind. Wenn es dann zu einem Unfall kommt, ist schnell eine höhere Verletztenzahl erreicht.
Kinder und Jugendliche, so unterstrich Julitta Gotzner, bleiben weiterhin ein wichtiger Adressat polizeilicher Aufklärungsprojekte in Kindergärten und an Schulen. Dass Aufklärungsarbeit bei Erwachsenen häufig eher weniger Wirkung zeigt, belegt eine weitere Zahl: Die Verkehrsunfälle unter Alkohol oder Drogen nehmen nicht ab, sondern verharren auf gleichem Niveau (85 Unfälle; im Vorjahr waren es 86).
Keine Todesopfer zu beklagen
Neue Verkehrs- und Fortbewegungstechniken fordern ihren Tribut: 2017 gab es insgesamt acht Unfälle mit Pedelec-Fahrern in Oberhausen, davon wurden sechs verletzt und einer sogar schwer. Die Anzahl der verunglückten Radfahrer liegt unterdessen mit 118 auf nahezu gleichem Niveau (Vorjahr: 116).
Mit Blick auf die Zweirad-Saison wird die Polizei auch in diesem Jahr Tipps geben, worauf nach dem Winter zu achten ist. Polizeipräsident Ingolf Möhring unterstrich, dass die Verkehrsüberwachung für die Polizei ein zentrales Tätigkeitsfeld bleiben werde. Hier gehe es um Gefahrenabwehr – das sei Kernaufgabe polizeilicher Arbeit.
Eine positive Nachricht vergisst man unterdessen nur allzu leicht: Es gab im gesamten Jahresverlauf 2017 keinen tödlichen Verkehrsunfall in Oberhausen.
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So konnte ein Unfallflüchtiger durch einen Zeugenhinweis ausfindig gemacht werden, weil sein Wagen am Unfallort ein auffälliges Kühlergrill-Logo verloren hatte.