oberhausen. . Fleischermeister Udo Kürten freut sich über den Landesehrenpreis für Lebensmittel NRW. Es ist nicht die erste Auszeichnung für den Sterkrader.

Er könnte die Urkunde einrahmen, an die Wand neben seine übrigen Auszeichnungen hängen – und fertig. Aber auf den Landesehrenpreis für Lebensmittel NRW, jüngst verliehen vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, ist Udo Kürten, Inhaber der gleichnamigen Fleischerei in der Sterkrader Innenstadt, besonders stolz.

„Er belegt, dass wir nicht nur Lippenbekenntnisse abgeben, sondern unsere Qualität seit Jahren hochhalten“, sagt der Oberhausener. Denn nur dann bekäme man auch diesen Preis. Und die Qualitätsstandards seien hoch: Nicht nur Fleischkontrolleure nehmen seine Waren dafür regelmäßig unter die Lupe, auch Köche und Hausfrauen bewerten die Qualität. Fleisch- und Wurstproben werden im Labor einer gründlichen Kontrolle unterzogen.

Seit 1922 am Standort Bahnhofstraße: Die Fleischerei der Familie Kürten.
Seit 1922 am Standort Bahnhofstraße: Die Fleischerei der Familie Kürten.

Bange sei ihm vor den Ergebnissen nicht. „Wir lassen uns seit Jahren testen, auch von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft.“ Eine Pflicht für die teils sehr strengen Kontrollen besteht nicht. „Aber wir sind es unseren Kunden schuldig.“ Kürten weiß, dass Fleischwurst und Co. in seinem Geschäft an der Bahnhofstraße teurer sind als etwa beim Discounter. „Dafür ist die Qualität besser, das Fleisch ist gesünder.“ Und um das zu beweisen, lasse er sich eben testen.

„Man muss mit der Zeit gehen“

Gegründet wurde die Traditions-Fleischerei 1922. Seit 1982 leiten nun Udo und seine Frau Ute das Geschäft, mittlerweile in der dritten Generation. Und um die vierte Generation steht es auch ganz gut: Sohn Kevin ist ebenfalls Fleischermeister, Tochter Janine ist Eventmanagerin. Passenderweise betreibt die Familie seit rund zehn Jahren auch eine Event-Agentur, sorgt bei Feierlichkeiten nicht nur fürs Büfett, sondern kümmert sich gleich auch um die Organisation. Seit 1958, dem Geburtsjahr Udo Kürtens, gehört zudem ein Hotel zum Betrieb, in den 90er Jahren kam ein eigener Partyservice hinzu.

Gibt es ein Geheimnis für den Erfolg? „Nein, eigentlich nicht“, sagt Kürten. „Man muss halt mit der Zeit gehen.“ Das sei auch ein Grund dafür, dass Ute Kürten derzeit eine Zusatzausbildung zur Ernährungsberaterin und -trainerin macht. „Laktose, Allergene, Zusatzstoffe: Die Kunden fragen immer häufiger danach.“

26 Mitarbeiter beschäftigen die Kürtens mittlerweile. Auch auf ihr Wohl schaut die Jury des Landesehrenpreises übrigens: Bildet das Unternehmen aus? Zahlt es einen angemessenen Lohn? Ist das Betriebsklima gut? Nur wenn auch diese Punkte stimmen, erhalten Betriebe die Auszeichnung. Und das ist für Kürten noch ein Grund dafür, warum ihm der Preis so wichtig ist – neben den zahlreichen Auszeichnungen etwa für seine Fischbratwürste. „Es ist eine große Anerkennung, eine Wertschätzung für mein Team und mich und eine Wertschätzung für unser Handwerk.“