Oberhausen. . Die weltweite Protestaktion „One Billion Rising“ lockte in Oberhausen tanzende Demonstranten auf den Altmarkt in der Innenstadt.

Die Kampagne hatte ein Ziel: „One Billion Rising“ (eine Milliarde erhebt sich). Eine Milliarde Menschen, Frauen und auch Männer, sollten am 14. Februar, am Valentinstag, weltweit tanzen – als Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen.

In Oberhausen tanzten Menschen auf dem Altmarkt. Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) hatte seinen LifeLine-Truck als Bühne zur Verfügung gestellt. Nadine Schneider von der Ruhrwerkstatt schlüpfte in die Rolle der Vortänzerin. Und eine atemlose, weil fleißig mittanzende Gleichstellungsbeauftragte erklärte: „Wir wollen ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen.“

Von Stalking bis Vergewaltigung

Die Gewaltformen reichen von Stalking über Vergewaltigung bis hin zum Ehrenmord, erläuterte Britta Costecki weiter. Häusliche Gewalt sei ein großes Thema. Deshalb sei auch das Frauenhaus stark vertreten. Der Verein „Frauen helfen Frauen“, die Frauenberatungsstelle und das Kommunale Integrationszentrum unterstützten die Aktion ebenfalls.

Bei der Veranstaltung wurde auch ein richtiges Bühnenprogramm geboten – mit Gesang und Auszügen aus dem Stück des Theaters Oberhausen „Männer, die denken“.

Britta Costecki begrüßte es, dass viele Frauen ihre Männer mitgebracht hatten. Ohne die Einsicht der Männer ginge es nicht. Prävention sei auch sehr wichtig, damit es erst gar nicht zu Gewalt komme.

Eve Ensler rief Kampagne ins Leben

Leider sieht die Realität anders aus. Die Mitarbeiterinnen des Oberhausener Frauenhauses hatten erst kürzlich Alarm geschlagen. Alle Zimmer sind ständig belegt. Weil günstige Wohnungen fehlen, in die die Frauen nach ihrem Frauenhaus-Aufenthalt ziehen könnten, bleiben sie länger im Haus. Das verschärft die Lage noch.

Die Situation der Frauen weltweit ist auch ernüchternd. Jede dritte Frau ist laut Veranstalter bereits Opfer von Gewalt geworden, wurde geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen, vergewaltigt oder in anderer Form misshandelt. Diese erschreckenden Zahlen waren für die New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler ein Anlass, im Jahr 2012 die weltweite Kampagne „One Billion Rising“ ins Leben zu rufen.