Oberhausen. Das Konzept haben die Macher in London kennengelernt und ins Ruhrgebiet gebracht: Start-ups, Gründer und Unternehmen teilen sich Büros.

Nach langem Stillstand erwacht das ehemaligen Babcock-Gelände zu neuem Leben. Im Sommer wird das Dortmunder Unternehmen „Work Inn“ an der Duisburger Straße, im neu gegründeten „Quartier 231“, einen Standort eröffnen.

Das kündigte Geschäftsführer Tim Schabsky auf Nachfrage der Redaktion an. Mit 1000 Quadratmetern wird es der größte Standort des Unternehmens sein, das Büro- und Arbeitsflächen an Existenzgründer und Firmen vermietet.

„Das Konzept bietet mehr als bloße Büro- oder Schreibtisch-Vermietung“, sagt Schabsky, der das sogenannte Co-Working-Prinzip in London kennengelernt hat: Die Mieter sollen nicht nebeneinander arbeiten, sondern sich gegenseitig befruchten; es soll eine aktive Gemeinschaft entstehen. Fotografen treffen auf freiberufliche Texter, Filmemacher auf Tontechniker, Entwickler auf Investoren.

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Von Denise Ludwig (Text)und Gerd Wallhorn (Fotos)

Mehr als 200 Kunden

So weit die Theorie. In der Praxis hat Work Inn bereits mehr als 200 Kunden, verteilt auf die bislang vier Standorte in Dortmund. Ein Drittel der Mieter seien klassische Start-ups: Gründer aus den Bereichen IT oder Kreativität. Aber auch Mittelständler haben laut Schabsky das Prinzip Co-Working für sich entdeckt. Ebenso wie große Unternehmen mit Zentralen in Berlin oder München, die Stützpunkte im Ruhrgebiet aufbauen und dafür das Angebot von „Work Inn“ nutzen.

Das Team von Work Inn
Das Team von Work Inn

Tim Schabsky und seine Frau Dörte haben ihr Unternehmen 2013 gegründet. Sie sind überzeugt, dass das Konzept, das in London und in Berlin bereits sehr gut funktioniert, auch im Ruhrgebiet eine Chance hat. Co-Working sei die Arbeitsform der Zukunft.

Und: „Vom Co-Working profitiert auch der Standort“, sagt Tim Schabsky. Denn die Mieterschaft lebe von der Vielfältigkeit. Zu ihren Kunden zählt der 18-jährige Stand-up-Comedian ebenso wie der Ingenieur eines globalen Unternehmens. Diese Vielfältigkeit übertrage sich auch auf die Umgebung und entwickele eine hohe Anziehungskraft, meint Schabsky, der von einer „ganz besonderen Kultur des Miteinanders“ spricht.

So vielfältig die Mieter, so vielfältig sind auch die angebotenen Leistungen: Mieter können zum Beispiel den „Open Space“ nutzen, eine freie Arbeitsfläche, eine Art Treffpunkt ohne festen Arbeitsplatz. Beim günstigsten Modell zahlt der Kunde eine Grundgebühr von 19 Euro. Ein Arbeitstag ist darin enthalten, jeder weitere Tag kostet 12 Euro.

Flatrate ab 99 Euro

Eine Open-Space-Flatrate kostet je nach Standort zwischen 99 und 179 Euro im Monat.

Die Preise für den Oberhausener Standorte stehen noch nicht fest, Schabsky verspricht aber, die Flatrate werden „deutlich unter 179 Euro“ liegen. Ein fester Arbeitsplatz in einem Büro kostet zwischen 200 und 300 Euro.

>>>>>INFO: Eröffnung für den Sommer geplant

Noch laufen die Umbauarbeiten im Gebäude auf dem Babcock-Gelände. Die Eröffnung ist zwischen dem 1. Juni und dem 1. August 2018 geplant. Zum Konzept des Co-Workings gehört, dass die Büros und Arbeitsplätze 24 Stunden und sieben Tage in der Woche nutzbar sind. Eine Chipkarte öffnet den Mietern die Türanlage.

  • Das Unternehmen Work Inn hat mittlerweile drei feste Angestellte. „Weitere sollen folgen“, sagt „Work Inn“-Geschäftsführer Tim Schabsky. Standorte in Dortmund gibt es bereits in Wickede, am Hafen, in der Dortmunder City und auf dem Campus der Universität. Ein weiterer Standort ist in Bochum in Planung.