OBERHAUSEN. . Im Mai wählen Jugendliche ein neues Jugendparlament. Das scheidende Gremium ist stolz auf die Arbeit, hat aber auch Verbesserungsvorschläge.

Die Wahlperiode des Jugendparlamentes neigt sich dem Ende zu. Und das dürfte für viele eine traurige Angelegenheit werden. Denn die Arbeit ist den meisten ans Herz gewachsen, wie eine anonyme Befragung zeigt. Tenor: Die Jugendlichen haben sich ernst genommen gefühlt, haben fürs Leben gelernt, sind kollegial und konstruktiv miteinander umgegangen. Ganz nebenbei sind enge Freundschaften entstanden. Der Großteil der Mitglieder will sich auch weiter politisch engagieren.

Wie berichtet, wählt die Schülerschaft der weiterführenden Schulen im Mai ein neues Jugendparlament (Jupa). Das Gremium ist die direkt gewählte Interessenvertretung der Kinder und Jugendlichen der Stadt. Drei Jupas hat es seit 2012 bereits gegeben, jeweils für eine Wahlperiode von zwei Jahren.

Stimmung immer besser geworden

Und die Stimmung unter den Teilnehmern ist von Jahr zu Jahr besser geworden. Gut zu sehen an der Frage „Wie bewertest du die Zeit im Jugendparlament allgemein?“: 2014, nach Ablauf des 1. Jugendparlamentes, sagten fünf Teilnehmer noch „Okay“, vier „haben viel gelernt“ und sechs fanden es „super cool“. Vier Jahre später ist es eindeutiger: „Okay“ fand es kein einziger Teilnehmer, „viel gelernt“ haben fünf, „super cool“ fanden es dagegen 13 Jugendliche.

Dieser Trend zieht sich durch die gesamte Befragung. Die Zahl derer, die sich oft oder immer auch in die „große“ Politik einbezogen gefühlt haben ist im Vergleich zur Jupa-Premiere 2012 stark gestiegen. Bestnoten bekommt auch Hendrik Detmers, der für das Oberhausener Jugendamt die jungen Parlamentarier als pädagogischer Ansprechpartner betreut. Während beim zweiten Jugendparlament die Mehrheit der Jugendlichen den Umgang miteinander als „alles in allem sehr fair“ beschrieben haben, geht die Mehrheit des aktuellen Jupas einen Schritt weiter und sagt „Wir waren ein Team“.

Besonders stolz sind die Jupa-Mitglieder auf ihre Mängelliste, die hohe Wellen in der Politik geschlagen hat. Darin haben die Jugendlichen aufgelistet, was an Oberhausener Schulen mies läuft – von verdreckten Toiletten über schlechtes Essen bis hin zu defekter Technik. Besonders viel Spaß hat offenbar eine Fahrt nach Berlin gemacht, die meisten Jugendlichen gaben dies unabhängig voneinander an.

Stimmrecht in Ausschüssen gefordert

Besser geht’s aber bekanntlich immer. Deshalb machen die Jugendlichen auch Verbesserungsvorschläge für die Arbeit im nächsten Jugendparlament: So gibt es den Wunsch, mehr Themen als bisher beraten zu lassen. Die Jugendlichen wünschen sich verbindliche Beschlüsse und Stimmrecht in politischen Ausschüssen. Auch die Öffentlichkeitsarbeit könne besser sein. Der Kontakt zu den Schulen soll besser werden. Und die Gäste, die regelmäßig Vorträge im Jugendparlament halten, reden offenbar zu gerne: Die Jugendlichen wünschen eine kürzere Redezeit – und dafür mehr Zeit für Diskussionen.