OBERHAUSEN. . Herrenlose Tonnen sollen endlich aus dem Stadtbild verschwinden. Anfrage der Koalition.

Eine Anfrage der Koalition aus SPD, Grünen und FDP in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen hat jetzt die Stadtverwaltung dazu veranlasst, die Einführung eines Vollservice bei der Müllabfuhr im Oberhausener Stadtgebiet zu prüfen.

Bei diesem Service müssten die Bürger ihre Tonnen nicht mehr selbst an den Straßenrand stellen und nach der Leerung zurückholen. Dieser Service sei, so eine Überlegung der Bezirkspolitiker, gerade für Senioren oder behinderte Menschen eine sehr sinnvolle Sache – zudem würden die Mülltonnen nicht mehr vor und nach der Abfuhr im Stadtbild stören.

„Wenn unsere Sauberkeitsoffensive weiter fruchten soll, wäre es wichtig, dass die scheinbar herrenlosen Mülltonnen endlich von den Bürgersteigen der Innenstadt verschwinden“, erklärt Manfred Flore, der umweltpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion. In einer Anfrage an die Stadtverwaltung hat sich der Stadtverordnete nach dem Stand der Planungen erkundigt.

Die Verwaltung hat zwei organisatorische Möglichkeiten für die Einführung einer Müllabfuhr mit Vollservice definiert: Zum einen könnte die WBO diesen Service als kostenpflichtiges Zusatzangebot unterbreiten. Zum anderen könnte die Stadt Oberhausen diesen Service offiziell anbieten und über eine Zusatzgebühr zu den allgemeinen Abfallgebühren abrechnen. Vorab sei allerdings zu prüfen, ob dies auch praktikabel und kostengünstig umzusetzen sei, heißt es in der Antwort an Manfred Flore.

Die Mehrkosten für den Vollservice würden nach Recherchen der Verwaltung stark nach konkreter Ausgestaltung und Anzahl der Mietparteien variieren. Laut einer Statistik des Zentralverbandes der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer aus dem Jahr 2016 liegen die jährlichen Kosten je nach Größe der Tonnen bei einer durchschnittlichen Strecke bis zu 20 Metern, die die Tonnen bewegt werden müssen, zwischen 60 und 120 Euro im Jahr.

Einführung 2019 realistisch

Nach einer Entscheidung für die Einführung könnten Planungen und Vorarbeiten laut Verwaltung noch in der zweiten Jahreshälfte beginnen, so dass ein stadtweites Angebot im Laufe des ersten Halbjahrs 2019 realistisch erscheine. Entscheidend sei dann, so Manfred Flore, dass sich dies positiv im Stadtbild niederschlage. „Wenn die WBO den Vollservice anbietet, muss auch geprüft werden, wie man gegen Eigentümer vorgehen kann, die ihre unansehnlichen Mülltonnen dennoch einfach auf dem Gehweg stehen lassen.“