Oberhausen. . Das Berufliche Gymnasium für Ingenieurwissenschaften sollte im Sommer am Hans-Sachs-Kolleg starten. Das Ministerium hat den Termin verschoben.
Die Infoblätter für den neuen Bildungsgang waren schon gedruckt, bei den Anmeldetagen in der kommenden Woche sollten sich Schüler bereits für die neue Schulform am Hans-Sachs-Kolleg einschreiben können: das berufliche Gymnasium Technik mit dem Schwerpunkt Ingenieurwissenschaften.
Recht kurzfristig hat das NRW-Schulministerium nun beschlossen, die reguläre Einführung des dreijährigen Bildungsgangs, an dessen Ende die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) steht, in das übernächste Schuljahr 2019/20 zu verschieben.
Schulversuch an zehn Berufskollegs
Das Berufliche Gymnasium Technik/Ingenieurwissenschaften läuft aktuell als landesweiter Schulversuch an zehn Berufskollegs. Eigentlich sollte der Schulversuch zum Ende dieses Schuljahres auslaufen und das Technik-Abi ins Regelsystem übernommen werden.
Vor diesem Hintergrund hatte der Oberhausener Stadtrat im September 2017 die Einführung des Bildungsangebots am Hans-Sachs-Berufskolleg beschlossen, die Genehmigung der Bezirksregierung war eigentlich eine Formsache. Auf Anfrage dieser Zeitung informierte die Bezirksregierung nun über die Verlängerung des Schulversuchs um ein Jahr, weshalb das berufliche Gymnasium nun nicht eingerichtet werden könne.
Personal und Werkstätten sind da
Marc Bücker, Leiter des Hans-Sachs-Berufskollegs, sieht die Verschiebung mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Enttäuscht seien er und seine Kollegen, weil sie sich bereits vorbereitet hätten und in den Startlöchern stünden. Zuversichtlich ist Bücker aber, dass das Berufsgymnasium Technik/Ingenieurwissenschaften tatsächlich dann 2019/20 an seiner Schule startet. „Weil wir die einzige Schule sind, die die Fächer Elektrotechnik, Bautechnik und Maschinenbau in Kombination anbieten kann.“ Fachleute und Werkstätten seien vorhanden.
Mindestens 22 Schüler notwendig
Mit mindestens 22 Schülern müsste das Technik-Gymnasium starten, in drei Oberstufen-Jahren würden die Schüler im Klassenverband für das Abitur lernen, als Leistungskurse stehen die Fächer Ingenieurwissenschaften und Mathematik auf dem Stundenplan.
Anmelden können sich Schüler mit mittlerer Reife (Fachoberschulreife) und Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe. Das Technik-Abitur „ist ein Vorteil für Schüler, die naturwissenschaftlich begabt sind und wissen, dass sie nach dem Abi ein Ingenieurstudium beginnen wollen“, sagt Schulleiter Marc Bücker. „Bei uns werden sie von Ingenieuren ausgebildet, werden speziell vorbereitet und haben einen deutlich besseren Praxisbezug“ – jetzt also erst ab 2019/20.
>>>INFO: Weiterer Schulversuch gestartet
Nach Angaben der Bezirksregierung wird der 2014 gestartete Schulversuch „Berufliches Gymnasium Technik mit dem Schwerpunkt Ingenieurwissenschaften“ deshalb verlängert, weil ein weiterer Schulversuch mit einem ähnlichen Bildungsgang gestartet ist, nämlich „Ingenieurtechnik“. Bei diesem erwerben Schüler die Fachhochschulreife, beim Beruflichen Gymnasium das Abi. Die Erkenntnisse aus beiden Schulversuchen sollen zusammengeführt werden.