Oberhausen. . Die Dauerausstellung schließt am 29. April. Anfang 2021 soll dann eine neue eröffnen, die jetzigen Exponate werden eingelagert.

Wer die Dauerausstellung in der Zinkfabrik Altenberg zur Geschichte der Eisen- und Stahlindustrie noch einmal sehen möchte, sollte sich beeilen. Nach 20 Jahren schließt die Schau mit dem Titel „Schwerindustrie“ am 29. April ihre Pforten und wird im Peter-Behrens-Bau eingelagert.

Zwei Jahre lang wird dann in dem Industriemuseum umgebaut und saniert, bevor Anfang 2021 an gleicher Stelle eine neue Dauerausstellung eröffnet wird. Die soll viel moderner gestaltet werden als ihr Vorgänger – „kein Monolith“, wie LVR-Museumsdirektor Walter Hauser erklärt, sondern ein modular gestaltetes Erlebnis, das multimediale Elemente enthält und den Besucher aktiviert.

„Hier war nie ein Stahlstandort“

Ein großes Schwungrad ist Bestandteil der Dauerausstellung in der Zinkfabrik Altenberg.
Ein großes Schwungrad ist Bestandteil der Dauerausstellung in der Zinkfabrik Altenberg.

Auch das Themenspektrum des Museums auf Altenberg soll in Zukunft erweitert werden: Nicht mehr nur Eisen und Stahl stehen im Mittelpunkt, sondern auch andere Aspekte des Industriezeitalters, Produktionsbedingungen ebenso wie Materialien. „Hier war nie ein Stahlstandort“, sagt Hauser über die Zinkfabrik. „Die Besucher sollen mehr über diesen Ort und seine Geschichte erfahren.“ Von diesem Mikrokosmos ausgehend sollen nicht nur Arbeitsweisen und -bedingungen, sondern auch die hergestellten Produkte beleuchtet werden – und mit diesen Alltagsdingen auch der Mensch mehr in den Mittelpunkt rücken als bisher.

Auch ein großer Dampfhammer ist zu besichtigen.
Auch ein großer Dampfhammer ist zu besichtigen.

„Ich hätte mir auch vorher schon gewünscht, modernere Elemente in die Ausstellung einzubauen“, sagt Zinkfabrik-Leiter Burkhard Zeppenfeld. „Doch das war nicht möglich, das Ganze war zu statisch. Heute erwarten Besucher aber eine andere Darstellung, den Einsatz von Medien und dass sie selbst aktiv werden können. Wenn wir dem nicht entsprechen, werden wir ein verstaubtes Haus sein und selbst museumsreif.“

Die älteste Fabrik des Ruhrgebiets

Hier soll der neue Eingang entstehen: LVR-Museums-Direktor Walter Hauser (l.) und Burkhard Zeppenfeld, Leiter der Zinkfabrik Altenberg.
Hier soll der neue Eingang entstehen: LVR-Museums-Direktor Walter Hauser (l.) und Burkhard Zeppenfeld, Leiter der Zinkfabrik Altenberg.

Bis auf mehrere „Schwergewichte“ wie die Dampflokomotive werden alle Exponate abgebaut und in den Peter-Behrens-Bau an der Essener Straße gebracht, das Sammlungsdepot aller LVR-Museen. Hier werden sie nur im Rahmen von kleineren Gruppenführungen durchs Depot zu besichtigen sein.

Nicht nur die Ausstellungsfläche wird umgestaltet (am augenfälligsten wird der neue Eingang sein), auch stehen energetische Sanierungen und Umbauten zur Barrierefreiheit für die gründerzeitlichen Fabrikgebäude an. Auch der Außenbereich soll attraktiver werden. 20 Millionen Euro aus städtebaulichen Fördermitteln stehen hierfür zur Verfügung. „Altenberg ist die älteste, erhaltene Fabrik des Ruhrgebiets“, sagt Zeppenfeld. „Wir wollen, dass man merkt, auf was für einem edlen Stück Industriegebiet man sich hier bewegt.“