Oberhausen. . Gefallene Bäume, abgedeckte Dächer, lose Dachziegel, beschädigte Oberleitung - in Oberhausen hat die Feuerwehr wegen des Sturms zu tun gehabt.
Der Höhepunkt des Sturmtiefs „Friederike“ wurde in Oberhausen zwischen 11 und 13 Uhr erwartet. Nach Angaben der Stadt ist die Notrufnummer 112 der Feuerwehr,die wegen eines technischen Defekts ausgefallen war, für Bürger wieder zu erreichen. Bis 13 Uhr gingen 140 Einsatzmeldungen bei der Feuerwehr Oberhausen ein, von denen bislang 50 nach Priorität abgearbeitet wurden, heißt es von Seiten der Feuerwehr. Glücklicherweise forderte der Sturm (Stand 13 Uhr) keine Verletzten. Bei den Einsätzen mussten die Feuerwehrleute gefallene Bäume von Wegen und Fahrbahnen räumen, abgedeckte Dächer sichern und lose Dachziegel entfernen.
Um 17 Uhr zog die Feuerwehr Oberhausen erneut Bilanz: Wohl bis in die Nacht wird sie mit Aufräumarbeiten beschäftigt sein. Die Lage habe sich im Laufe des Nachmittages normalisiert. "Bis 17 Uhr wurden insgesamt 158 Einsätze registriert, von denen 58 abgearbeitet wurden." Bei den noch offenen Einsätzen handelt es sich nach Angaben der Feuerwehr meistens um umgestürzte Bäume auf Straßen, um lose Dachziegel oder Fassadenteile, die herunterfallen könnten. Einige Bäume sind gegen Häuser gefallen und müssen mit einer Drehleiter aufwändig abgetragen werden.
DRK sorgte für Essen
Das Deutsche Roten Kreuz hat zwischenzeitlich die 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Getränken und Essen versorgt.
Ein Baum war auf die Oberleitung an der Neumühler Straße gestürzt und geriet in Brand. Ein anderer Baum lag quer über der Fahrbahn der Konrad-Adenauer-Allee, ein weiterer drohte, auf die Fahrbahn der A3 in Richtung Köln zu stürzen. In Sterkrade an der Schmachtendorfer Straße wurde eine zwei Mal zwei Meter große Blechhütte durch die Luft gewirbelt. Die Oberhausener Feuerwehr sicherte die Blechhütte. Insgesamt waren 120 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz.
Gefahr durch Ast- und Kronenbrüche
Wegen des Sturmtiefs warnt die Oberhausener Gebäudemangement GmbH (OGM) vor akuten Gefahren durch Ast- und Kronenbrüche, die Oberhausener Wälder sowie die städtischen Parkanlagen sind deshalb gesperrt. Geschlossen bleiben am Donnerstag, 18. Januar, auch das Tiergehege im Kaisergarten sowie die kommunalen Friedhöfe. Die für heute geplanten Beisetzungen finden nach Angaben der Stadt allerdings statt.
Ausgangssperre herrschte zwischen 11 und 13 Uhr an den Oberhausener Schulen, so hat es das Schulamt vorgegeben. Die Kinder durften also in der Pause nicht auf den Schulhof und auch nicht alleine nach Hause gehen, so lange die Unwetterwarnung gilt. Eltern können ihren Nachwuchs allerdings auf eigene Verantwortung abholen. „Wir halten unsere Schüler so lange fest, wie die Warnung gilt, sie sind bei uns sicher“, sagt Susanne Amrehn, Leiterin der Steinbrinkschule in Sterkrade.
Dort hat das Sophie-Scholl-Gymnasium um kurz nach zehn heute die Pforten geschlossen und den Unterricht für heute eingestellt. Wie auch einige andere weiterführende Schulen. Die meisten Schulen, vor allem Grundschulen, sind weiter geöffnet, doch viele Schüler sind nicht zum Unterricht erschienen. Denn Eltern ist bei extremen Witterungsbedinungen freigestellt, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken. Davon machten viele Gebrauch. Nicht nur die jüngeren Jahrgänge blieben nach Auskunft der Schulsekretariate fern, auch Oberstufen-Schüler entschuldigten sich an Gymnasien selbst.
Nicht geleerte Mülltonnen
Auf der Seite der Stadt Oberhausen (oberhausen.de) gibt es aktuelle Hinweise der Verwaltung zum Sturmtief.
Aufgrund der aktuellen Wetterlage haben die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen den Betrieb der Müllabfuhr und Straßenreinigung sowie die Unterhaltungsarbeiten ab sofort für heute eingestellt. Auch der Wertstoffhof ist geschlossen. Für Noteinsätze stehe die WBO „selbstverständlich weiter zur Verfügung“. Alle nicht geleerten Mülltonnen des heutigen Abfuhrtages sollen morgen nachgefahren werden.
Durch den Sturm verursachte Schäden führten dazu, dass einige Busse Umleitungen fahren mussten. Es kam dadurch zu Verspätungen auf verschiedenen Linien. Darauf wies die Stoag auf ihrer Internetseite hin. Der Bus- und Straßenbahnverkehr wurde aber aufrecht gehalten.
Schäden an Oberleitung der Straßenbahnlinie 112
Am späten Nachmittag dann teilte die Stoag mit, dass wegen Schäden an der Oberleitung die Straßenbahnlinie 112 voraussichtlich bis Freitag nur zwischen Sterkrade-Neumarkt und der Haltestelle Sportzentrum Süd fährt. "Die Oberleitungsschäden führen insgesamt zu einem unregelmäßigen Verkehr bei der Straßenbahn. Der Busverkehr auf Oberhausener Stadtgebiet verläuft weitestgehend störungsfrei, es kommt nur zu geringfügigen Verspätungen."