Oberhausen. . Die Kontoführung bei der Oberhausener Stadtsparkasse kostet bald deutlich mehr. Das hat zwar plausible Gründe, doch das Risiko ist hoch.

Die anhaltende Phase extrem niedriger Zinsen für Erspartes zerstört einen großen Teil des Geschäftsmodells der Sparkassen und Volksbanken: Sie leben vor allem davon, dass sie recht billig Erspartes ihrer Kunden erhalten und dieses Geld teuer als Kredit ausleihen. Der früher große Zinsunterschied spülte so viel Geld hinein, dass kostenlose Girokonten, üppiges Sponsoring und zahlreiche Filialen möglich waren.

Diese Zeit ist vorbei: Alle Banken und Sparkassen erhöhen die Preise für ihre Dienstleistungen, um auf ihre Kosten zu kommen. Diesem Trend kann sich besonders die Stadtsparkasse Oberhausen nicht entziehen: Sie steht jetzt auch noch unter Druck der Rathausspitze, nach Jahrzehnten erstmals Gewinne auszuschütten. Aus all diesen Gründen kommt es nun zu einer so starken Verteuerung der Konten. Vor allem die wenig kaufkräftige Klientel in Oberhausen wird an diesem Kostensprung zu knabbern haben.

Die Sparkassenoberen laufen Gefahr, dass sie damit überziehen – und Kunden andere Geldinstitute in Augenschein nehmen. Ein Kontowechsel ist heute viel einfacher als früher. Die treuen Sparkassenkunden können sich allerdings trösten: Wer bei der Sparkasse ist, unterstützt Oberhausen direkter als bei anderen Instituten.