Oberhausen. . Die Telekom plant den Ausbau der Internetleitungen durch die neue Kupferkabel-Technik Super-Vectoring auf 250 Mbit je Sekunde.
Die Oberhausener Internet-Leitungen sollen in absehbarer Zeit für 97 Prozent der Bürger deutlich schneller werden als bisher: Stehen in der Regel seit dem Glasfaserausbau der Telekom in den vergangenen drei Jahren Datenraten von 50 bis 100 Mbit/s bereit, so sollen es künftig bis zu 250 Mbit/s sein.
Klaus Lerch, Breitbandbeauftragter der Stadt Oberhausen, geht davon aus, dass die Telekom schon im Laufe dieses Jahres ihre Schaltkästen mit Software entsprechend hochrüsten kann. „Der Glasfaser-Netzausbau der Telekom hat uns in den letzten Jahren entscheidend nach vorne gebracht – wir liegen nun auch im Vergleich mit anderen Großstädten an der Spitze. Die Attraktivität unserer Stadt für Firmen und Bürger hat sich so erhöht. Jetzt stehen wir vor einem weiteren Geschwindigkeits-Sprung“, freut sich Lerch, der nebenberuflich die Aufgabe des Breitbandbeauftragten 2014 übernommen hat.
Viele Bürger klagten über langsame Leitungen
Damals klagten viele Bürger darüber, dass in Oberhausen nennenswerte Bereiche nur Internet-Geschwindigkeiten von zwei bis vier Mbit/s erhalten würden. Danach fand die Stadt mit der Telekom einen Partner, der nach eigenen Angaben einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag für den Glasfaser-Ausbau bis zu den grauen Verteilerkästen in Oberhausen investiert hat.
Das Problem ist die letzte Meile vom Verteilerkasten bis zum Hausanschluss – hier liegen meist alte Kupferkabel, aus denen die Telekom mit der VDSL-Technik immerhin bis zu 100 Mbit/s herausholt. Je weiter man jedoch vom Verteilerkasten weg wohnt, desto langsamer wird das Internet. Ab 200 Meter stehen in der Regel nur noch 75 Mbit/s bereit, ab 1,5 Kilometer sind es sogar nur noch 25 Mbit/s.
Neues Verfahren: Super Vectoring
Durch ein neues Verfahren für VDSL, Super Vectoring genannt, kann die Telekom die Ausgangsgeschwindigkeit so weit erhöhen, wie es Laien bei den alten Kupferleitungen bisher nicht für möglich hielten: Auf bis zu 250 Mbit/s.
„Wir starten bundesweit mit Super Vectoring in diesem Jahr, haben aber noch keinen Zeitplan erstellt. Deshalb wissen wir noch nicht, wann Oberhausen an der Reihe ist“, dämpft Telekom-Pressesprecher André Hofmann zu hohe Erwartungen. Unbekannt ist auch, wann die Telekom die Kupferkabel der letzten Meile bis zu den Privathaushalten gegen Glasfaser austauscht – das recht teure Unterfangen soll nach Angaben der Telekom nach dem Super-Vectoring-Ausbau angegangen werden.
Nur noch vereinzelte Beschwerden
Klaus Lerch erreichen immer wieder Beschwerden einzelner Internetnutzer, dass sie 200 bis 300 Meter entfernt vom Verteilerkasten zu langsames Internet haben. „Das betrifft aber nur ein Prozent aller Oberhausener.“ Weitere zwei bis drei Prozent der Bürger wohnen an langen relativ einsamen Straßen, für die sich der Glasfaserausbau der Netzanbieter nicht lohnt. Durch neues Fördergeld von Bund und Land in Höhe von 1,6 Millionen Euro können nun auch diese Haushalte bald in den Genuss schnellerer Leitungen kommen.