Oberhausen. . Die Stelle des City-Managers ist seit September nicht besetzt. Dabei brauche die Innenstadt mehr Hilfe denn je, sagt der Verein CityO-Management.

Klare Worte findet der Verein City-O-Management für die immer noch nicht neu besetzte Stelle des Oberhausener City-Managers. Im September war der Vertrag mit Astrid Schöpker, bis dato City-Managerin, nicht verlängert worden. Die Stelle ist bis heute nicht neu besetzt, zu den Gründen schweigt sich die Stadt aus.

Das Projekt „Brückenschlag“, das wie berichtet sowohl die Innenstadt als auch den Stadtteil Lirich beleben soll, sei ja schön und gut, sagt der Vereinsvorsitzende Axel Schmiemann. „Aber Brücken bauen setzt voraus, dass es stabile Brückenköpfe gibt.“ Sprich: eine stabile City.

Jemand muss den Hut aufhaben

Nicht nur, dass die Innenstadt derzeit alles andere als stabil sei: „Wenn sich nichts tut, bröckelt es weiter“, sagt Franz Muckel, der selbst lange Jahre City-Manager war und nun vor­übergehend als Vorstands-Sprecher fürs City-Management fungiert.

Besonders die Mitte der Marktstraße sei akut in Gefahr: Die Buchhandlung Thalia schließt im nächsten Jahr, der Drogeriemarkt Rossmann ebenfalls, die ehemalige Filiale des Brödi-Bäckers steht schon lange leer. Und das alles in unmittelbarer Nachbarschaft der Kaufhof-Immobilie – das dürfte den neuen Investor nicht freuen.

Guter Draht zum Einzelhandel

Das Brückenschlag-Projekt bezeichnet Muckel als Kosmetik. „Was wir brauchen, ist ein Konzept.“ Die Innenstadt brauche ganz dringend jemanden mit Erfahrung. Der neue City-Manager müsse einen guten Draht zum Einzelhandel haben, sich mit Immobilien-Besitzern in Verbindung setzen. Und er brauche Weitsicht, „man darf nicht warten, bis Mietverträge auslaufen, man muss frühzeitig mit Mietern und Vermietern reden“, mahnt Muckel. Der neue City-Manager müsse den Hut aufhaben, über Erfahrung und Sachverstand verfügen.

„Das ist eine ganz schwierige Aufgabe“, dessen ist sich Muckel bewusst. Er kann sich daher auch vorstellen, etwa die Wirtschaftsförderung mit ins Boot zu holen. Oder andere Experten, die sich darauf verstehen, das große Ganze im Blick zu halten, viele Fäden gleichzeitig in der Hand zu halten.

Stadt verweist auf laufende Gespräche

Axel Schmiemann kritisiert, dass sein Verein durch die fehlende Schnittstelle zur Stadt in den vergangenen Monaten deutlich an Handlungsfähigkeit verloren habe. Sein Appell: „Eine Verwaltung, die durch schnelles Handeln Investitionen und Bauvorhaben ermöglicht, kann unsere City zukunftsfähig machen.“

Zum aktuellen Stand um die Nachbesetzung der Stelle des City-Managers möchte die Stadt auch weiter nichts sagen – mit dem Verweis auf laufende Gespräche.