Bistum prüft eigene Auflösung. Da ist sie wieder: Die Beschäftigung der Kirchen mit sich selbst. Mittlerweile ist es schon beinahe Tradition geworden, auf sinkende Mitglieder- und Gottesdienstbesucherzahlen mit dem Wunsch nach Selbstzersetzung zu antworten. Gemeinden werden jeder gewachsenen Struktur zum Trotze zusammengelegt, Bistümer aufgelöst, Kirchen abgerissen. Angesichts der finanziellen Situation ist dies natürlich nicht unverständlich, allerdings sollte dies immer die ultima ratio (allerletzte Möglichkeit) sein.

Bistum prüft eigene Auflösung. Da ist sie wieder: Die Beschäftigung der Kirchen mit sich selbst. Mittlerweile ist es schon beinahe Tradition geworden, auf sinkende Mitglieder- und Gottesdienstbesucherzahlen mit dem Wunsch nach Selbstzersetzung zu antworten. Gemeinden werden jeder gewachsenen Struktur zum Trotze zusammengelegt, Bistümer aufgelöst, Kirchen abgerissen. Angesichts der finanziellen Situation ist dies natürlich nicht unverständlich, allerdings sollte dies immer die ultima ratio (allerletzte Möglichkeit) sein.

Was ich in diesen Situationen stets vermisse, ist, dass auf sinkende Mitgliederzahlen mit Mitgliederwerbung und Mitgliedergewinnung reagiert wird. Unser Schmachtendorfer Friedenspfarrer Fritz Berghaus brachte es einmal auf den Punkt und formulierte, dass „er doch nicht erwarten könne, dass die Menschen in seine Kirche kommen, wenn er nicht zu den Menschen gehe“.

Und gerade jetzt ist es an der Zeit, dass die Kirchen wieder Mut zum Christentum und Mut zu sich selbst finden. Mut, auf Menschen zuzugehen und zu fragen: „Sehen wir uns am Sonntag im Gottesdienst?“ Der allerdings muss dann auch wieder Bezug zu Bibel und Theologie haben und darf nicht, wie ich in einem krassen Beispiel selbst erleben musste, in lustiges Singen und Klatschen ausarten. Nicht überall sollte zwanghaft modernisiert werden, erst recht nicht in einer Zeit, wo sich Menschen nach Tradition sehnen und diese in zweifelhaften Alternativen zu finden glauben.

Eine Kirche aber, die sich selbst mit ihrer allmählichen Selbstauflösung beschäftigt, kommt kraftlos daher und zieht auch niemanden mehr an. Tobias Szczepanski