OBERHAUSEN. . Seit 20 Jahren erzählt das Theater an der Niebuhrg die Weihnachtsgeschichte. Immer wieder anders, aber immer wieder höchst amüsant.

Josef will weg. Maria, die angebliche Jungfrau, hat ihn betrogen. Wie sonst kann sie schwanger sein? Wer ist der Vater? Er, das ist ihm klar, ist es jedenfalls nicht. Da braucht es schon eine Menge Überzeugungsarbeit der Engel-Praktikantin (Nina Barton), um Josef (Markus Psotta) wieder in Spur zu bringen. Klingt komisch? Ist es auch!

Nicht das Ritz, aber besser als nix

Version 20 des Weihnachts-Musicals „Was Sie schon immer über Weihnachten wissen wollten“ kommt auch in diesem Jahr mit humorvollen Ideen daher. Im Theater an der Niebuhrg feierte das Stück am Freitagabend Premiere und lieferte großartige Einfälle, warum es Josef und Maria am Ende doch gemeinsam bis in den Stall schaffen – damals, vor 2017 Jahren.

Das Theater an der Niebuhrg war bis auf den letzten Platz voll besetzt.
Das Theater an der Niebuhrg war bis auf den letzten Platz voll besetzt. © Michael Dahlke

Durch die Wüste und von Tür zu Tür in Betlehem: Schwangerschaftsgelüste („Ich hätte gerne saure Gürkchen“) und ein fehlender Vaterschaftstest stellen Josef und Marias Beziehung dabei ständig auf die Probe. Endlich angekommen im biblischen Kreißsaal hat Josef die Lacher im ausverkauften Theater auf seiner Seite: „Ist zwar nicht das Ritz, aber besser als nix.“

Und weil Neues aus aller Welt heute sofort online ist, muss ein Nachrichtensprecher (Gordon Heckes) natürlich live dabei sein, wenn Maria ihr Kind bekommt. Naja, zumindest so lange, bis ihn der Anblick der Niederkunft in Ohnmacht fallen lässt.

Bei so viel Witz und Ideenreichtum vergeht der dreistündige Theaterabend schnell. Die Darsteller um „Erzengel“ (Adelheid Hönes) zeigten sich in Höchstform. Auch die Gesangsparts saßen und zwischen Frank Sinatras „Strangers in the Night“ und dem „ewigen Kreis“ aus „König der Löwen“ passten auch die Titel wie die Faust aufs Auge.

Erzengel und Nachrichtensprecher: Adelheid Hönes und Gordon Heckes.
Erzengel und Nachrichtensprecher: Adelheid Hönes und Gordon Heckes. © Michael Dahlke

Auch deshalb ist die Wiederauflage des Niebuhrg-Weihnachts-Klassikers ein sehenswerter Erfolg – und mittlerweile einfach Kult. Advent und dieses Stück, nach Meinung vieler Theatergäste gehört das längst zusammen, so wie Jesus und Weihnachten. Wer dazu die ganze Wahrheit wissen möchte, muss im Stück gut aufpassen.

>>> Tickets und Termine

Die nächsten Vorstellungen: Freitag, 8.12., 20 Uhr; Samstag, 9.12., 20 Uhr; Sonntag, 10.12., 16 Uhr; Freitag, 15.12., 20 Uhr, Samstag, 16.12., 14.30 und 20 Uhr; Sonntag, 17.12., 14.30 und 19 Uhr; Dienstag, 19.12., 19 Uhr, Mittwoch, 20.12., 19 Uhr; Donnerstag, 21.12., 19 Uhr; Freitag, 22.12., 20 Uhr; Samstag, 23.12., 20 Uhr. Eintritt: 24 Euro, für Jugendliche 12 Euro. Ticket-Hotline: 0208-860072