OBERHAUSEN. . Die Trauerfeier für den verstorbenen Künstler Walter Kurowski fand in Oberhausen auf dem Ostfriedhof statt.
- Der Maler und Musiker Walter Kurowski hat seine letzte Ruhe in Oberhausen gefunden
- Zu der Trauerfeier für den Vater des Jazzkarussells kamen sehr viele Menschen
- Kuro lebt in seiner Kunst weiter, die jetzt in der Ludwiggalerie am Schloss aufgearbeitet wird
Seine Familie, seine Weggefährten mögen um Walter Kurowski trauern. Seine Beerdigung am Donnerstag war keine traurige. Sie war voller Farben, Klänge, Worte – hoffnungsvoll. Nein, es ist nicht pietätlos zu sagen, dass Kuros dunkelblaue Urne in der Trauerhalle des Ostfriedhofes in Osterfeld auf einer Bühne stand. Werke des Malers und Musikers, des Vaters des Jazzkarussells umrahmten sie. Bilder, die Walter Kurowski (Kuro) gemalt hatte, waren zu sehen. Eine Schwarz-Weiß-Fotografie Kuros mit Trompete. Ein Bötchen – eine Anspielung auf sein Boot. Und die Freiheitsfahne der Liedermacherin Fasia Jansen, einer Weggefährtin des politisch linken und friedliebenden Kuros.
Vor dieser Bühne mit ausgewählten Farbtupfern eines schillernden Lebens drängten sich die Menschen, die von Walter Kurowski Abschied nehmen wollten. Bescheiden am Rand stand der Jazz-Musiker Helge Schneider. Michael Groschek, Landesvorsitzender der SPD in Nordrhein-Westfalen, saß unter den Trauergästen, aber auch Vertreter der Stadtspitze und die Leiterin der Ludwiggalerie, Christine Vogt.
Er war ein politischer Mensch
Jazz-Klänge schwebten durch den Raum, bis Oberbürgermeister Daniel Schranz das Wort ergriff. „Dass der stadtbekannte bunte Hund nicht mehr unter uns sein soll, macht schmerzlich betroffen“, erklärte Schranz. Er zitierte Joachim Ringelnatz: „Das Leben ist ein Rutsch-Vorbei. Nur was echt gewesen, nährt weiterhin.“ Schranz befand: „Kuro war echt.“ Und das sei ihr Trost.
Auch Kämmerer Apostolos Tsalastras gedachte des Künstlers, dessen Arbeiten die Stadt aufgekauft hat. Der Kämmerer erinnerte an seine frühe Begegnung mit dem politischen Kuro. „Als ich das erste Mal seine Zeichnungen sah, mit denen er das Jazzkarussell ankündigte, habe ich mich sofort an meine Jugend in der Arbeiterbewegung erinnert“, sagte er. Tatsächlich habe er dann in seinem Keller drei politische Zeichnungen von Kuro aus dieser Zeit gefunden. „Kuro hat Politik mit Leidenschaft gemacht und gedacht“, sagte Tsalastras.
Die Arbeiten, die die Stadt erwarb, werden in der Ludwiggalerie aufgearbeitet. „Für uns sind sie ein großer Schatz“, erklärte Christine Vogt. „Wie schön ist es, wenn es bei einer Beerdigung etwas gibt, dass weiter lebt“, meinte sie.
Hoffnungsvoll waren auch diese Worte. Und als die Marching Band mit munteren Klängen den breiten Strom der Trauergäste zum Grab begleitete, konnte man sich Kuro sehr gut vorstellen, dass er wie in dem Ringelnatz-Gedicht ins „Himmelblau“ reist, auch wenn es am Donnerstag ein Himmelgrau war.