OBERHAUSEN. . Nockrock spielen im Ebertbad zum Jahresabschluss ein Mammut-Konzert. Hits von AC/DC bis Westernhagen. Und es erscheint ein Überraschungsgast.

Dass man sich nach solch einem Rock-Marathon ein wenig ausgeknockt fühlt, wundert nicht: Aber genau das hat die Covergruppe Nock­rock mit ihrem Sänger Nockes am Samstagabend im ausverkauften Ebertbad geschafft. Der Reigen mit mehreren Hundert Fans der schmissigen Musik ging an die Kondition.

Einmal im Jahr flutet der Oberhausener Musiker mit seinen Weggefährten die ehemalige Badeanstalt, wo sicher nicht nur ein stilles Wässerchen in den Festival erprobten Plastikbechern landete. Nockes kennt sie alle. Die großen Hits der Jahrzehnte. Und er spielt sie durch die Bank: AC/DC, Deep Purple, Die Ärzte und Marius Müller-Westernhagen landen alle auf seinem Seziertisch. Mitsingen kann, nein, mitsingen muss man. „We will rock you“ wird zu“ We will nock you“. Natürlich bei aller Bescheidenheit.

Zusammenrocken, bitte! Ein ausverkauftes Haus beim mehrstündigen Konzert.
Zusammenrocken, bitte! Ein ausverkauftes Haus beim mehrstündigen Konzert. © Kerstin Bögeholz

Wer diesen Mann mit den schwarz umschminkten Augen als ruhigen Gesellen neben der Bühne kennt, erkennt ihn dort oben vor seinem Mikrofon nicht wieder. „Wenn die Musik beginnt, verwandle ich mich“, hat er einmal gesagt. Und im Ebertbad sieht man viele Zauberkunststücke. Dampfsäulen zischen zwischendurch immer wieder beiden Bühnenseiten. Die Lichtkegel duellieren sich ständig. Und selbst Tänzerinnen schlängeln ihre Körper zum treibenden Klang in einem immer weiter „zusammenrockenden“ Ebertbad.

Nein, Nockes ist kein Berufsmusiker. Und es geht auch nicht um klinische Exaktheit beim musischen Schaffen. Aber er gehört bei beliebten Sausen in der Stadt, wie etwa der Musik-Sommer-Nacht in der City, zum Inventar. Und er lockt die Oberhausener an, wenn er als Westernhagen wieder „Sexxxyyyy“ singt.

Beim Mammut-Auftritt im Ebertbad bekommt er überraschend Besuch: Prinz Karneval kommt zum Rock-Abend: Das passt nicht wirklich. Doch Hermann II. singt „Ich mach mein Ding“, frei nach Udo Lindenberg — und alle singen mit. Applaus! Hinterher warten sogar Fans auf ein gemeinsames Selfie mit dem Prinzen. Verrockte Welt!