Oberhausen. Ermittler haben sechs Personen in Dortmund, Mülheim und Essen festgenommen. Ein Pärchen aus Nigeria soll Frauen zur Prostitution gezwungen haben.

Die Polizei hat am Mittwoch sechs Personen festgenommen, die unter dringendem Verdacht stehen, organisierten Menschenhandel betrieben zu haben oder daran beteiligt gewesen zu sein. Am Donnerstag hat ein Haftrichter die beiden Hauptverdächtigen in Untersuchungshaft genommen.

Glaube an Geister und Hexerei mit im Spiel

Mehrere Monate lang haben Ermitttler des Oberhausener Kommissariats zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität zahlreiche Beweise gegen ein Pärchen aus Nigeria zusammengetragen. Die 32-jährige Frau und ihr 25-jähriger Komplize sollen gezielt Frauen in Afrika angeworben und über Italien in das Ruhrgebiet geschleust haben. Hier setzten sie die jungen Frauen massiv unter Druck und zwangen sie zur Prostitution. Dabei bedienten sich auch des in Afrika weit verbreiteten Glaubens an Geister und Hexerei.

Am Mittwoch schlugen die Ermittler in den frühen Morgenstunden zu. Gemeinsam mit Polizisten aus Essen durchsuchten sie mehrere Dortmunder, Mülheimer und Essener Wohnungen, in denen sie insgesamt sechs Personen festnahmen.

Weitere Ermittlungen wegen Tatbeteiligung und Verstößen gegen Aufenthaltsgesetz

Die beiden bereits per Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Duisburg gesuchten Hauptverdächtigen wurden ins Polizeigewahrsam eingeliefert und werden heute dem Haftrichter vorgeführt. Zwei weiteren Nigerianern, einer 41-jährigen Frau und einem 23-jährigen Mann, werden jeweils Tatbeteiligungen vorgeworfen. Sie sitzen im Polizeigewahrsam und werden derzeit verhört. Gegen zwei ebenfalls festgenommene Nigerianer (19, 26) wird wegen Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz ermittelt.

Weitere Details werden aus ermittlungstechnischen Gründen derzeit nicht veröffentlicht.