Oberhausen/Dinslaken. . Jede Menge Publikum gibt es im Foyer des Bert-Brecht-Hauses. Das ist auch gut so, denn die dort eröffnete Ausstellung sollten viele Leute sehen.

Eine Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Friedensdorf-Historie können ab sofort alle Besucher des Bert-Brecht-Hauses in Stadtmittte unternehmen. Die Ausstellung „50 Jahre Friedensdorf International – 50 Jahre Erinnerungen“ präsentiert im Foyer des Bert-Brecht-Hauses sehenswerte Fotos und erläuternde Texte zur Entwicklung des Friedensdorfes seit 1967.

Teils einzigartige Aufnahmen sind zu betrachten: Ein Schwarz-Weiß-Bild, aufgenommen von Toby Binder, zeigt einen Jungen an der Hand eines Helfers kurz nach der Ankunft auf dem Düsseldorfer Flughafen. Der Junge blickt scheu über das Rollfeld; gleich daneben ist ein Farbfoto von Sebastian Vollmert zu sehen, das den Blickkontakt zwischen einem Arzt und einem kriegsverletzten Kind einfängt, das mit Hilfe des Friedensdorfes in Deutschland behandelt werden kann.

Die Ausstellung ist bis zum 10. November zu sehen.
Die Ausstellung ist bis zum 10. November zu sehen. © Strauch

Neben diesen berührenden Aufnahmen von jungen Patienten gibt es auch Zeitgeschichtliches: zum Beispiel eine Aufnahme aus dem Jahr 1980, als dem Friedensdorf tatsächlich „der finanzielle Ruin drohte“, wie der Ausstellungstext erläutert: Nach dem Ende des Vietnam-Krieges waren die Spenden um die Hälfte zurückgegangen. Mit einem großen Plakat mit der Aufschrift „1 000 000,00 DM fürs Finanzamt oder für Kinder aus Beirut?“ demonstrierte der ehemalige Vorstandsvorsitzende, Pfarrer Fritz Berghaus, seinerzeit gegen die Forderung des Finanzamtes.

Über 50 Fotos zur Verfügung

Ein Rundgang an den 24 Fotos entlang lohnt sich. Aufgeteilt in thematische Kapitel von „Die Anfänge des Friedensdorfes“ bis hin zu „Unterstützer“ und „Bildungswerk“ gibt die Präsentation einen guten, ja spannenden Überblick über die facettenreiche Zeit seit 1967. „Wir wenden uns mit dieser Ausstellung auch an die Schulen, die sich die Stellwände mit den Fotos und erläuternden Texten gerne ausleihen können“, erklärt Katharina Böhme vom Friedensdorf Bildungswerk. Für eine räumlich umfangreichere Präsentation dieser Ausstellung in einer Schul-Aula oder in einem Schul-Foyer stehen sogar noch mehr Aufnahmen zur Verfügung: insgesamt über 50 Fotos, so dass auf diesem Weg Schülerinnenen und Schüler ein guten Einblick in die Friedensdorf-Arbeit erhalten können.

Ankunft auf dem Flughafen in Düsseldorf – eines der sehenswerten Fotos aus der Ausstellung im Bert-Brecht-Haus.
Ankunft auf dem Flughafen in Düsseldorf – eines der sehenswerten Fotos aus der Ausstellung im Bert-Brecht-Haus. © Fabian Strauch

Das Friedensdorf ist längst ein fester Bestandteil des Oberhausener Stadtlebens und der Stadtgeschichte – auch dies macht die Ausstellung deutlich, etwa wenn man sich jenes Bild aus dem Jahr 1967 ansieht, das Oberbürgermeisterin Luise Albertz bei der Gründungsversammlung für den Verein „Kinder in Not Oberhausen e.V.“ zeigt. Mit diesem OB-Auftritt am Rednerpult begann ganz offiziell die Friedensdorf-Historie.

>>> AUSSTELLUNG RICHTET SICH AUCH AN SCHULEN

Die Ausstellung ist noch bis zum 10. November im Foyer des Bert-Brecht-Hauses am Saporishja-Platz zu sehen.

Oberhausener Schulen, die die Ausstellung im Jahr 2018 ebenfalls zeigen wollen, können sich an das Friedensdorf Bildungswerk wenden: Tel. 02064 - 4974141; E-Mail: bildungswerk@friedensdorf.de