OBERHAUSEN. . Das Theater an der Niebuhrg zeigt mit „O’zapft is“ ein zünftiges Festzelt-Musical. Viel Gaudi und Fetenmusik. Das Publikum schunkelt mittendrin.

  • Am Freitag feierte das Musical „O’ zapft is“ im Theater an der Niebuhrg seine Premiere
  • Bis zum 8. Oktober gibt es für die heitere Festzelt-Geschichte nun weitere Vorstellungen
  • Selbst auf der geschmückten Bühne darf das Publikum in Lederhose und Dirndl sitzen

Wenn schon Wolfgang Petry ein eigenes Musical bekommt, kann man doch auch dem Oktoberfest auf diese Art huldigen, ohne gleich deftige Watschn zu riskieren. Zugegeben, dieser Gedankengang liegt trotz aller Schwankerei nah. Auch ohne Bierlaune. Dem Ensemble des Theaters an der Niebuhrg ist mit „O’zapft is“ ein weitaus geschickterer Einstieg in die weißbiergetränkte Thematik gelungen als man nüchtern annimmt.

Das als Party-Power-Musical angekündigte Stück feierte am Freitag seine Premiere — und das Feiern kann man beim mehr als dreistündigen Ausflug in das beschauliche Dörtchen Tittingen im Landkreis Eichstätt durchaus wörtlich nehmen. Das Publikum ist nämlich mittendrin. An drei Orten des Saales wartet ein Prosit. Die Bühne ist zum Festzelt umfunktioniert worden. Da hockst’ dich nieder! Denn auch hier gibt es tatsächlich Zuschauerplätze. Weiter oben auf der Zuschauertribüne wird eine kleine Alm bespielt. Und auch die Tischreihen dazwischen rahmen die bayrische Weißwurst-Idylle.

Worum geht’s? Die Festwirte Sepp Huber (Michael Oslislo) und Jockl Vögele (Holger Tiedtke) streiten um die wahre Gemütlichkeit. Der eine Bayer, der andere Schwabe. Wiesn oder Wasen? Da kann man nur noch das Zelt mit einem Flatterband durchtrennen. Die Kinder der beiden Streithähne mischen auch noch mit. Bayrischer Biedersohn, Pardon Biedermann (Markus Psotta) gegen hippe Selfie-Tochter (Patricia Psotta). Zwischendurch bringt sich noch die erfolglose Schlagersängerin Beate Gabrowski (Nadine Esser) in Schunkelstellung. Und auch das Pärchen Frederik Menzel (Johannes Hemsing) und Julia Biermann (Kira Maxein) rutscht während seines Urlaubs auf die Biertischbänke. Kann das gut gehen?

Natürlich nicht. Weißbier-Wahnsinn! Darum steht der Gaudi wenig im Weg. Schlager- und Partylieder sind passend für die Geschichte umgedichtet worden. Aus dem Song „Ich und mein Holz“ wird „Ich und mein Zelt“. Ein bisschen Helene Fischer, DJ Ötzi und Mickie Krause — alles passend für das Musical umgetextet.

Joa, mei... passt des? Es passt! Wer sich dem auch im Revier immer weiter gewachsenen Oktoberfest-Kult nicht verweigert, erhält bei „O’zapft is“ einen gut gespielten Schwank, der eine wohlige Alternative zu den bekannten weiß-blauen Festivitäten bietet. Die Niebuhrg als Lederhosenhochburg – eine klare Reiseempfehlung!

>>> WEITERE TERMINE FÜR DEN WIESN-WETTSTREIT

Das Musical zum Oktoberfest führt das Theater an der Niebuhrg noch an weiteren Terminen auf. So gibt es am Montag, 2. Oktober, 19 Uhr, Dienstag, 3. Oktober, 16 Uhr, Freitag, 6. Oktober, 20 Uhr, Samstag, 7. Oktober, 20 Uhr, und am Sonntag, 8.Oktober, 16 Uhr, noch die Gelegenheit, sich das Stück „O’zapft is“ anzuschauen.

Die Eintrittskarten gibt es ab 24 Euro. Wer im Festsaal, also im Bühnenbereich, sitzt, der erhält zum Ticket noch eine Maß eines Getränks, ein halbes Hähnchen mit Beilage und eine Brezel. Ab 45 Euro. Tickets unter: www.niebuhrg.de