Oberhausen. . Kurz vor Beginn der Bundestagswahl am Sonntag, 8 Uhr, hier noch Antworten auf wichtige und weniger wichtige Fragen zur Wahlentscheidung.

  • Über 152 000 Bürger in Oberhausen dürfen bei der Bundestagswahl wählen gehen
  • Mehr als 30 000 Wähler haben ihre Entscheidung schon getroffen – per Briefwahl
  • Wer seine Wahlbenachrichtigung verloren hat, darf mit Personalausweis im Wahllokal wählen

Noch kurz vor Schluss nach diesem wenig furiosen Bundestagswahlkampf ein paar Antworten auf wichtige Fragen zur Wahl.

Wo kann ich wählen?

1450 Wahlhelfer stehen in Oberhausen in 143 Wahllokalen bereit, um 152 570 Wahlberechtigten ihren in Wahlkabinen ausgefüllten Stimmzettel abzunehmen. Die Wahllokale sind meist nicht mehr in Kneipen eingerichtet, sondern in so nüchternen Einrichtungen wie Schulen und Altenheimen. Sie sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Da sich das Wahllokal in einigen Fällen geändert haben kann, hilft ein Blick auf den Wahlbenachrichtigungszettel. Über 30 000 Oberhausener haben bereits gewählt – per Brief. Das ist Rekord: Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren waren es nur 25 700 Briefwähler, bei der Landtagswahl 22 400. Ein Rückschluss auf die Wahlbeteiligung am Ende lässt sich nur schwer ziehen, da immer mehr Wähler gerne vorab wählen. Wer seinen Wahlbrief allerdings bisher noch nicht abgegeben hat, hat am Sonntag nur noch eine Chance: Er muss bis spätestens 18 Uhr im Wahlamt, Essener Straße 66, abgegeben sein.

Lohnt sich der Einsatz als Wahlhelfer?

© Miriam Fischer/Bertelmann

Die Wahlhelfer wurden schriftlich unterrichtet, wie die Wahl abläuft, was sie am Sonntag zu tun haben und worauf sie achten sollen. Als kleines „Erfrischungsgeld“, also als Aufwandsentschädigung für die eigentlich ehrenamtlich tätigen Wahlhelfer, zahlt die Stadt Oberhausen ihnen 45 Euro; der Wahlvorsteher erhält 70 Euro. Jeder von ihnen wird nach Auskunft von Wahlamtsleiter Jürgen Ludwiczak sieben bis acht Stunden im Einsatz sein. Wann alle 29 Oberhausener Gemeindewahlbezirke ausgezählt sein werden, kann man nicht vorhersagen. Bei früheren Wahlen fehlte immer wieder mal ein einziges Wahllokal, dessen Stimmen bis abends nicht ausgezählt waren. Die Auszählung der Stimmen ist öffentlich und kann von jedem Bürger beobachtet werden. Erste Wahlergebnisse werden von der Stadt gegen 19 Uhr erwartet, um 21 Uhr wird das ausgezählte Ergebnis recht valide sein.

Was passiert bei Verlust der Wahlbenachrichtigung?

Wer keine Benachrichtigung mehr hat, kann in seinem Wahllokal mit Personalausweis oder Reisepass wählen gehen. Bei Fragen hat das Oberhausener Wahlamt ein Infotelefon eingerichtet: 0208-825-3507 oder 0208-825-2939 (Wahllokale). Sein Wahllokal findet man am Wahltag auch über die Wahllokalsuche in der Ergebnispräsentation auf der Homepage der Stadt Oberhausen.

Wen kann ich in Oberhausen wählen?

Oberhausen bildet – zusammen mit Dinslaken – den Bundestagswahlkreis 117 (Oberhausen/Wesel III). Die Wahlkreise sind so zugeschnitten, dass in jedem Wahlkreis durchschnittlich 250 000 Wahlberechtigte leben. Auf dem Stimmzettel stehen ja acht Direktkandidaten und 23 Parteien.

Mit der Erststimme in der linken, schwarz gedruckten Spalte des Stimmzettels kann man einen von acht Politikern wählen: Marie-Luise Dött (CDU), Dirk Vöpel (SPD), Patrick Voss (Grüne), Niema Movassat (Linke), Roman Müller-Böhm (FDP), Uwe Kamann (AfD), Wolf-Dieter Rochlitz (MLPD), Karin Schäfer (Die Violetten). Wer die meisten Erststimmen im Wahlkreis auf sich vereint, ist direkt gewählter Abgeordneter. 2013 ist dies Dirk Vöpel mit 45 Prozent der Stimmen gelungen.

Mit der Zweitstimme in der rechten, blauen Spalte des Stimmzettels wählt man eine von 23 Parteien – selbst eine Partei für Gesundheitsforschung ist dabei. Die Zweitstimme entscheidet über die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag.

Warum sind auf einigen Wahlzetteln Geschlecht und ein Buchstabe abgedruckt?

In zuvor bestimmten Wahllokalen und Briefwahlbezirken erhalten alle Wahlberechtigten besonders gekennzeichnete Stimmzettel. Sie dienen der Durchführung der repräsentativen Wahlstatistik des Landeswahlamtes. Untersucht werden anonym die Wahlbeteiligung und das Stimmabgabeverhalten verschiedener, nach Alter und Geschlecht zusammengesetzter Wählergruppen. Das Wahlgeheimnis bleibt strikt gewahrt.

>>> Meinungsforschung: Teilnahme ist freiwillig

Blinde und Sehbehindertewählen mit Hilfe einer Schablone. Damit diese Wähler wissen, ob sie die Schablone richtig angelegt haben, ist eine Ecke des Stimmzettels abgeschnitten.

Nicht irritiert sein sollten Wähler, wenn sie von Mitarbeitern der Meinungsforscher befragt werden. Die Teilnahme ist freiwillig und dient zur Erstellung der 18-Uhr-Prognose.