OBERHAUSEN. . Andere Großstädte machen es vor, doch im Revier ist es noch einzigartig: Der Energieversorger EVO bietet ab Montag E-Roller zum Ausleihen an.

  • Ab Montag können Oberhausener Elektro-Roller ausleihen und durch die Stadt fahren
  • Der Energieversorger EVO startet ein Pilot-Projekt – bislang ist es einmalig im Ruhrgebiet
  • Nutzer müssen sich mit dem Smartphone registrieren, die Tagespauschale beträgt 19 Euro

Als erste Stadt im Ruhrgebiet – so wirbt der Energieversorger EVO – wird Oberhausen ab kommenden Montag Elektro-Roller zum Verleih anbieten. Jeder Bürger, der mindestens 18 Jahre alt ist, einen Führerschein der Klasse B und ein Smartphone besitzt sowie über ein Bankkonto verfügt, kann sich dann die kleinen orangefarbenen E-Flitzer im Retro-Look ausleihen.

Kaum hörbar gleitet EVO-Vorstand Hartmut Gieske bei der Vorstellung des Projektes mit dem Roller über den Betriebshof, das Sakko weht im Fahrtwind. Bis zu 45 Stundenkilometer können die insgesamt zehn E-Roller fahren, die die EVO für das Pilotprojekt gekauft hat. Knapp 40 000 Euro hat der Versorger dafür investiert.

Helm in der Gepäck-Box

Lohnen soll sich die Anschaffung mittel- und langfristig schon, sagt Gieske, „wir sind ja kein Wohltätigkeitsunternehmen.“ Aber erst einmal stünden andere Aspekte im Vordergrund: Umweltschutz und Problemlösung. Die Oberhausener litten unter Stau, Feinstaub, verstopften Straßen, sagt Gieske. Das Unternehmen wollte Abhilfe schaffen und hat ein Innovations-Team an die Aufgabe gesetzt, nach Möglichkeiten zu suchen, den Oberhausenern das Leben zu erleichtern. Herausgekommen sind: E-Roller zum Tauschen.

So innovativ das E-Roller-Sharing (so der deutsch-englische Fachbegriff) auch sein mag, neu ist es nicht: In Großstädten wie Düsseldorf, Berlin und Stuttgart gibt es die E-Roller zum Ausleihen bereits. Im Ballungsraum Ruhrgebiet werde es auch funktionieren, da ist sich EVO-Projektentwickler Hinrich Nolte ganz sicher.

App fürs Smartphone herunterladen

Aber wie funktioniert das Modell genau? Kunden müssen sich zunächst eine sogenannte App fürs Smartphone herunterladen. Nach einer Regis­trierung und der Verifizierung des Führerscheins kann’s losgehen: Auf dem Handy-Bildschirm öffnet sich eine Stadtkarte. Die Standorte der Roller werden angezeigt. Befindet sich ein Gefährt in meiner Nähe, kann ich es mit einem Klick reservieren, hinlaufen und entsperren. Sobald man den Helm aus dem Gepäckfach genommen hat, ist der Roller fahrbereit. Nach der Nutzung stellt man das Fahrzeug dann ordnungsgemäß ab – der Standort ist egal, so lange er auf Oberhausener Stadtgebiet liegt. Der nächste Nutzer kann sich den Roller dann dort abholen. Das „Tanken“, also Aufladen der Akkus, übernehmen die Techniker der EVO.

Wie es mit dem Projekt nach der Testphase weitergeht, hängt davon ab, wie es bei den Oberhausenern ankommt. Nähere Informationen unter 0208-83 52 244 und auf evo-sharing.ruhr.