Oberhausen. . Seit diesem Schuljahr leitet Sascha Reuen das Oberhausener Bertha-von-Suttner-Gymnasium. Der politische Geist der Schule gefällt dem 46-Jährigen.

  • Sascha Reuen arbeitete zuletzt als stellvertretender Schulleiter an einem Emmericher Gymnasium
  • Der 46-Jährige hat Deutsch, Sozialwissenschaften und Physik in Duisburg und Essen studiert
  • Das Thema Digitalisierung und ein Medienentwicklungsplan sind Projekte, die er angehen will

Hier am „Bertha“ sind sie manchmal ein bisschen quergebürstet und fragen kritisch nach. Das ist Sascha Reuen schon aufgefallen, als er sich bei der Schulkonferenz – dem Entscheidungsgremium mit Lehrern sowie Eltern- und Schülervertretern – vorgestellt hat.

Reuen, seit dem 1. August offiziell der neue Leiter des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums im Bismarckviertel, lächelt bei der Erinnerung an die Runde. Der politische Geist seiner neuen Schule gefällt ihm gut. „Desinteresse an Politik, Müdigkeit beim Thema Mitgestaltung, das finde ich hier nicht, das habe ich an anderen Schulen durchaus vermisst“, sagt der 46-Jährige lobend.

Sozialwissenschaften, Deutsch, Physik

Der Sozialwissenschaftler – das zweite Studienfach war Deutsch, Physik kam später dazu – gibt zu, dass eine debatten- und kritikfreudige Kultur zwar manchmal anstrengend ist, aber „auch sehr fruchtbar“. Erziehung zur politischen Mündigkeit – insofern knüpft er an die Tradition seines Vorgängers Michael von Tettau an, mit dessen Stil er ansonsten, auch äußerlich, nichts gemein hat: Sascha Reuen legt Wert auf Anzug im Amt: Seine persönliche Art, wie er sagt, dem Respekt vor dem Unternehmen Schule und seiner Management-Aufgabe darin Respekt zu zollen.

„Mir ist es wichtig“, sagt Sascha Reuen, „dass unsere Schüler Schule als Chance begreifen. Sie sollen das ‘Bertha’ verlassen und sich denken ‘Das ist eine gute Zeit gewesen, das hat mir persönlich etwas gebracht’.“ Dafür wolle er mit seinem Kollegium die bestmöglichen Bedingungen schaffen, so Sascha Reuen, der sich selbst als Pragmatiker versteht. Als einer, der im Sinne der Schüler und Lehrer auch mal kreative Lösungen anstrebt.

Gut vorbereitet auf das Amt

Für seine Arbeit als Schulleiter fühlt sich der musikbegeisterte Reuen, der in Duisburg und Essen studiert hat, gebürtig aber aus Nettetal stammt, gut vorbereitet. Krefeld, Neuss, Meerbusch, Mülheim und zuletzt Emmerich, wo er als stellvertretender Schulleiter an einem Gymnasium gearbeitet hat – Sascha Reuen hat an einem privaten katholischen Gymnasium genauso unterrichtet wie an einer Innenstadt-Gesamtschule, er kennt unterschiedliche Schüler-Klientel. Sein Handwerkszeug fürs Schulleiterdasein erlernte er neben den üblichen Vorbereitungsseminaren bei den Leitungen seiner früheren Einsatzorte. „Dafür bin ich dankbar, die waren toll“.

Reuen weiß, dass er in seiner Funktion den „Blick für alle Beteiligten“ haben muss, für Schüler, Lehrer, Eltern, Bezirksregierung, Schulträger und dabei „einen kühlen Kopf bewahren muss“. Verstehen, wie die Schule atmet, ins Gespräch zu kommen, das ist ihm wichtig, aber auch, der Entscheider zu sein, wenn es darauf ankommt. Sascha Reuen sieht einige Baustellen an seiner Schule, dazu gehöre zum Beispiel die Digitalisierung und ein Medienentwicklungsplan.

Vater von drei Kindern

Der 46-Jährige ist nicht nur Lehrer und Schulleiter, sondern auch Vater von drei Kindern (17, 14, 13 Jahre alt), mit seiner Familie lebt er in Essen-Kettwig. In seiner Elternrolle nervt ihn an Schule am meisten der Unterrichtsausfall und wie „phlegmatisch und verantwortungslos manche Lehrer arbeiten“. Reuen wünscht sich Lehrer, die für ihr Fach brennen, aber auch ihre Verpflichtung gegenüber den jungen Menschen spüren.