OBERHAUSEN. . Betonmischer rollen derzeit in großer Zahl auf das Emscher-Areal in Oberhausen. In der runden Baugrube wächst die Bodenplatte fürs neue Pumpwerk.
- Die langen Leitungs-Arme der Betonmischer senken sich derzeit ins Emscher-Loch
- In der 46 Meter tiefen Baugrube fürs Pumpwerk Oberhausen wächst die Bodenplatte
- Aus Sicherheitsgründen sind Baustellen-Besichtigungen erst wieder 2018 möglich
Die Emschergenossenschaft schlägt in der Baugrube für das künftige Pumpwerk Oberhausen an der Kurfürstenstraße in Biefang das nächste Baustellen-Kapitel auf: Derzeit fließt der Beton. Eine 1,80 Meter dicke Bodenplatte wird in der kreisrunden Grube betoniert.
„Auf dieser Sohle entsteht dann das eigentliche Tiefbauteil für das Pumpwerk“, erklärt Sprecher Ilias Abawi. Als Nächstes werde die Außenwand dieses Bauteils in die Höhe gezogen. Diese Wand gleiche einem inneren Ring der Baugrube und verringere ihren Durchmesser um 3,60 Meter auf rund 42 Meter.
Bei dem Projekt im Holtener Bruch handelt es sich um die zur Zeit tiefste Baustelle des über fünf Milliarden Euro teuren Emscher-Umbaus und sicherlich um die spektakulärste – auch wenn man von der Kurfürstenstraße aus nur sehr wenig davon erkennen kann, weil sich das hauptsächliche Geschehen in einer Tiefe von 46 Metern abspielt.
Betonmischer rollen nun in großer Zahl über die Emscher-Behelfsbrücke, die 2016 eigens montiert wurde, um die Anwohner von Lkw-Verkehr zu entlasten. Die Fahrzeuge senken ihre superlangen Leitungsarme in die Tiefe, um den Baugrund zu erreichen. Die Pressestelle der Emschergenossenschaft hat den weiteren Fahrplan parat: Die Arbeiten an der Außenwand sollen nach aktueller Planung im Frühjahr 2018 beendet sein. Gleichzeitig beginnt die Emschergenossenschaft mit der Erstellung der Innenwände des späteren Pumpwerks. Diese Arbeiten sind bis Ende 2018 geplant.
Pumpbetrieb startet 2020
Und natürlich benötigt das Pumpwerk ein technisches Innenleben. Voraussichtlich ab Herbst 2018 wird die umfangreiche Maschinen- und Elektro-Ausstattung installiert. Die Pumpen müssen passgenau eingebaut und an das Stromnetz angeschlossen werden.
Die Inbetriebnahme des Pumpwerks ist für Ende 2020 vorgesehen, womit auch der 51 Kilometer lange Abwasserkanal Emscher (AKE) quer durch die Region an den Start gehen wird. Ohne die Emscherpumpwerke im Streckenverlauf des AKE, die das Richtung Westen abfließende Schmutzwasser immer wieder auf ein höheres Niveau heben, würde der Kanal bei Dinslaken eine Tiefe von 75 Metern erreichen. Und das wäre selbst für die einfallsreichen Ingenieure der Emschergenossenschaft ein unlösbares Leitungsproblem.
Viele Menschen interessieren sich für die Großbaustelle im Nordwesten der Stadt. Führungen sind stets rasend schnell ausgebucht. Die Zahl der Anfragen ist beträchtlich. Die Emschergenossenschaft will darauf möglichst schnell reagieren; zur Zeit sind Besichtigungen allerdings aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Sprecher Ilias Abawi kündigt einen Tag der offenen Tür für das kommende Frühjahr an – dann ist der dickste Batzen Beton unter der Erde.