Oberhausen/Dinslaken. . Unbekannte klauten zwei Mercedes „Sprinter“. Für die Arbeit des Friedensdorfes habe das „katastrophale Folgen“, sagt eine Sprecherin.

Das Team des Friedensdorfes ist entsetzt: Unbekannte haben zwei Transporter der Einrichtung gestohlen. Obwohl die Fahrzeuge vorschriftsmäßig gesichert waren, wie ein Sprecher versichert, haben die Diebe nacheinander in Nächten zwischen dem 16. und dem 20. September an der Zentrale der Kinderhilfsorganisation an der Dinslakener Lanterstraße zugeschlagen.

Nach Angaben des Friedensdorfes werden die zwei beziehungsweise sieben Jahre alten 3,5-Tonner im Wert von mehreren Zehntausend Euro täglich für Transporte von Kleidung, Spielzeug, Trödel und anderen Sachspenden eingesetzt. Der Erlös der gespendeten Waren hilft bei der Finanzierung der medizinischen Versorgung von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten an der Rua Hiroshima in Oberhausen.

Transporter holen gespendete Kleidung ab

Die Wagen waren auch zur Leerung der zwischen Emmerich und Ratingen aufgestellten Kleider-Container eingesetzt. Täglich sortieren Friedensdorf-Mitarbeiter in Dinslaken bis zu drei Tonnen Spendengüter. Kleidung wird nach der Sortierung für die Kinder im Friedensdorf verwendet, aber auch zum Verkauf in den beiden Friedensdorf-Interläden in der Oberhausener Innenstadt und in Sterkrade angeboten. Darüber hinaus ist die Kleidung für Hilfstransporte ins Ausland bestimmt.

„Der Diebstahl der beiden Autos gefährdet durchaus ein Stück die kontinuierliche humanitäre Arbeit des Friedensdorfes“, sagt Friedensdorf-Leiter Thomas Jacobs am Morgen nach dem Verschwinden der Autos. Sarah Beckmann, Verantwortliche für Sachspenden und die Interläden, erläutert die Konsequenzen: „Abgesehen von der aufwändigen Regelung des Schadens hat der Verlust katastrophale Folgen. Bisher wurden unsere Autos auch zur Spenden-Abholung nach Aktionen in Schulen, Vereinen oder anderen Institutionen in ganz Nordrhein-Westfalen eingesetzt.“ Ein Beispiel dafür ist die beinahe jährlich stattfindende Sammlung einer katholischen Gemeinde und der Frauengemeinschaft im über 100 Kilometer entfernten Soest. Über kurzfristig angemietete Transporter hinaus muss das fast ausschließlich durch Spenden finanzierte Friedensdorf nun andere Lösungen für die tägliche Arbeit suchen.

Polizei sucht nach Zeugen

Die Polizei Dinslaken weist besonders auf die Lackierung der beiden weißen Transporter hin. Eines der Autos trug das blaue Friedensdorf-Logo mit der Weltkugel, es weist auf das 50-jährge Bestehen der weltweiten Hilfe hin. Der andere Transporter zeigt ähnlich wie die Kleidercontainer des Dorfes Bilder von Friedensdorf-Kindern aus aller Welt. Den Polizeiangaben zufolge wurden die Fahrzeuge zwischen dem 16. September, 14 Uhr und dem folgenden Montag (18. September, 6.45 Uhr) sowie in der Nacht auf den 21. September (16.30 Uhr bis 6.45 Uhr) gestohlen. Nähere Infos nimmt die Polizei Dinslaken unter der Telefon-Nummer 02064-6220 entgegen.