SPD und Grüne beäugen seit Jahren die Entwicklung auf dem Riesen-Areal kritisch: Wird das ein Container-Abstellplatz? Jetzt sind sie erleichtert.

Angesichts von 1000 angekündigten neuen Arbeitsplätzen blicken die Spitzen der Oberhausener Ratspolitiker erfreut auf die Entscheidung von Edeka Rhein-Ruhr, für 100 Millionen Euro auf dem ehemaligen Kohlereservegelände in Sterkrade ein neues Zentrallager zu bauen.

Im Ältestenrat, dem am Montagabend die Edeka-Investition vorgestellt wurde, gab es allerdings auch kritische Nachfragen nach der Lärmbelastung der notwendigen 1000 Lkw-Fahrten täglich – und nach der Qualität der Arbeitsplätze.

„Wir hatten ja bisher die Sorge, dass Logport diese attraktive Gewerbefläche als Container-Abstellplatz missbraucht. Deshalb sind wir nun über das Edeka-Zentrallager mit neuen Arbeitsplätzen erleichtert“, sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer. „Das ist eine gute Nachricht für Oberhausen, auch wenn man noch sehen muss, ob es wirklich am Ende 1000 Arbeitsplätze werden, da auch die Logistikbranche zunehmend digitalisiert wird.“

Noch unklar sei, wie viel die Stadt selbst für die Verlagerung des Tennisplatzes zur Dachsstraße und für die Erweiterung der A3-Zufahrt Holten bezahlen muss. Durch die neue Straße von der Zufahrt Holten zu Edeka würden auch die anderen Gewerbegebiete gut angeschlossen. Sie seien für mittelständische Unternehmen gut geeignet.

Positiv blicken auch die Grünen auf die Edeka-Ansiedlung. „Hier werden nicht nur Arbeitsplätze nach Oberhausen verlagert, sondern in der Mehrzahl neue geschaffen“, lobt Grünen-Fraktionschef Andreas Blanke. Edeka wolle nicht nur Umpack-Jobs anbieten, sondern auch IT-Techniker einsetzen.

Mit Blick auf diese neuen Jobs müsse man die zusätzlichen Lkw-Fahrten hinnehmen. „Mit der neuen Straße entlang der A3 ist eine gute Lösung gefunden worden, die die Anwohner sogar von Lärm entlastet.“ Nach den Berechnungen würden auf der Weißensteinstraße 4500 Fahrzeuge weniger fahren als heute.

Die IHK bewundert derweil die wachsende Dynamik der Wirtschaft in der Stadt: „Erst die Nachricht der Investition in den großen Fitnesspark, jetzt ein neues Logistikzentrum am Waldteich: Oberhausen hat einen Lauf. Die neuen Arbeitsplätze forcieren die gute Entwicklung bei der Beschäftigung“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Püchel. Denn in Oberhausen stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den vergangenen acht Jahren um 12,7 Prozent und entwickelte sich deutlich positiver als in ganz NRW (+9,6 Prozent).