oberhausen. . Monatelang war die Anlage wegen einer Undichtigkeit stillgelegt. Ein Bypass hat es jetzt ermöglicht, ihn wieder anzuwerfen.
Noch am Mittwoch haben Alexander Höfer, Pressesprecher der Oberhausener Gebäude-Management GmbH (OGM), und sein Kollege Michael Radtke es für die kommende Woche angekündigt, dass der Springbrunnen auf dem Friedensplatz wieder sprudelt. Tatsächlich war das dann schon am Donnerstagnachmittag der Fall. Damit können Besucher der Innenstadt wenigstens den Spätsommer und den Frühherbst noch in der gewohnten Brunnen-Atmosphäre verbringen, denn auch das nördliche Wasserbecken soll in Kürze wieder mit Wasser gefüllt werden.
Von Ostern bis Oktober in Betrieb
Damit geht eine monatelange Trockenzeit am Friedensplatz zu Ende. Normalerweise ist der Brunnen von Ostern bis Oktober in Betrieb. Aber beim Springbrunnen waren die Wasserverluste zuletzt so hoch, dass sich OGM und Stadt im Frühjahr entschieden, ihn vorläufig stillzulegen. Seitdem wurde Ursachenforschung betrieben. Irgendwo musste eine undichte Stelle sein.
„Wir haben es mit allen möglichen Techniken versucht, haben die Rohre mit dem Kamerawagen abgefahren, Gas durchgeblasen und empfindliche Geräuschsensoren eingesetzt. Fehlanzeige!“, so Michael Radtke am Mittwoch. Er ist bei der OGM für das Grünflächenmanagement zuständig. Die Ursache wurde nicht gefunden. „Wir haben das Wasser dann eingefärbt und festgestellt, dass es im benachbarten Kanal landet“, ergänzt Alexander Höfer. Weite Kreise zog die Leckage demnach nicht.
Schon um das Jahr 2010 herum machte eine Leckage am Friedensplatz dem OGM zu schaffen. Damals wurde das morsche Holzdeck aus dem Becken entfernt. Eine Folie wurde ausgelegt und eine Betonplatte darüber gegossen.
Diese Platte hätte man jetzt aufbrechen müssen, um die undichte Stelle zu finden. Stattdessen einigten sich OGM und Stadt darauf, die undichte unterirdische Leitung mit einem Bypass zu umgehen, einem Edelstahlrohr. Es ragt jetzt zwar an einer Stelle unschön aus dem Wasser. Aber für Höfer und Radtke ist der gegenwärtige Zustand des Brunnens ohnehin nur ein Provisorium: „Die Stadt muss entscheiden, wie es damit weitergehen soll.“ Eigentlich sei selbst die Betonplatte von 2010 ja schon eine Übergangslösung gewesen.
Jedenfalls kann der Brunnen jetzt seine wichtige Funktion in der Innenstadt wieder erfüllen: Er lädt zum Verweilen ein, vermittelt Kindern Spaß und Erwachsenen Entspannung. Nebenbei kühlt er die Umgebung bei Hitze etwas ab.
Immerhin zirkulieren rund 15 Kubikmeter Wasser, also 15 000 Liter, in dem Brunnen. Beim nördlich angrenzenden Becken mit seinen 50 Metern Länge sind es sogar 200 Kubikmeter. Nur zirkulieren sie darin nicht.
Aber der Beckenrand aus Beton weist rund 20 undichte Fugen auf, die ausgebessert werden müssen. „Es handelt sich um Frostschäden durch Reste von Feuchtigkeit, ähnlich wie beim Straßenbelag“, berichtet Radtke. Bei gutem Wetter stellten die OGM-Männer diese Ausbesserung für die kommende Woche in Aussicht. Während das Brunnenbecken komplett gereinigt werden musste, genügt es, die Vegetation zu mähen, die sich im anderen Becken entwickelt hat. Unter der künftigen Wasserdecke wird sie nicht wieder wachsen.
Beide Sanierungsmaßnahmen schlagen mit Kosten von zusammen rund 6000 Euro zu Buche. Sie müssen zusätzlich aus dem Etat der Stadt aufgebracht werden, weil sie nicht zum normalen Unterhaltungsaufwand für die insgesamt 28 öffentlichen Brunnen in Oberhausen zählen.