oberhausen. . In keiner anderen NRW-Großstadt ist die Bettenauslastung so gut wie in Oberhausen. Das bringt viele Chancen. Einen Kritikpunkt gibt es trotzdem.
- Laut einer aktuellen Studie ist der Hotelmarkt in Oberhausen gut aufgestellt
- Keine andere Großstadt in NRW hat eine bessere Bettenauslastung
- Einziger Kritikpunkt: der vergleichsweise hohe Anteil an Hotel-Ketten
Der Oberhausener Hotelmarkt ist laut Experten gut aufgestellt. Der Zuwachs an Übernachtungszahlen steigt stetig, die wirtschaftliche Entwicklung in der Stadt sei gut: Eine gute Basis für einen Branchen-Boom, finden die Macher einer Studie des Beratungsunternehmens Schollen Hotelentwicklung. Unter den 15 größten NRW-Städten belegt Oberhausen den achten Platz.
Besser als Köln und Düsseldorf
Untersucht haben die Fachleute die Hotels und Hotels garnis (Häuser ohne regulären Restaurantbetrieb) in Oberhausen, die mit 81,9 Prozent einen vergleichsweise hohen Marktanteil bei den insgesamt 2268 Gästebetten ausmachen. 2016 hat die Branche einen Rekordwert erzielt: 351 000 Übernachtungen – das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 7,7 Prozent bei den Hotels, bei den Hotels garnis von 11,5 Prozent.
Die Macher der Studie gehen zudem davon aus, dass der Oberhausener Markt weiter wächst. Gesehen auf die vergangenen zehn Jahre gab es jährlich einen Zuwachs von 4,6 Prozent bei den Übernachtungszahlen. Der Oberhausener Markt ist damit einer der dynamischsten im ganzen Land. Besser ist in diesem Punkt nur Düsseldorf.
Bei der Bettenauslastung liegt Oberhausen sogar auf Position Eins, noch vor Münster, Köln und Düsseldorf.
Zimmerkapazität wächst um 30 Prozent
Der positive Trend bestätigt sich auch in diesem Jahr. Die offizielle Halbjahres-Statistik wird in den kommenden Tagen veröffentlicht, doch Rainer Suhr, Leiter Tourismus bei der Oberhausener Wirtschaftsförderung bestätigt: Von Januar bis Mai verzeichnet die Stadt bei den Übernachtungen ein Plus von satten 8,2 Prozent. Das sei deutlich mehr als der NRW-Schnitt und zeige, dass Oberhausen weiter auf einem guten Weg sei.
Kritikpunkt in der Studie: Die Macher bemängeln den vergleichsweise hohen Marktanteil der Hotel-Ketten in der Stadt. 67,7 aller Zimmer sind schon jetzt markengebunden. Das sorgt laut Studie für einen intensiven Wettbewerb. Verstärkt wird dieser Trend, wenn im kommenden Jahr ein Holiday Inn Express mit 140 Betten am Centro und ein Jahr drauf ein Super 8 mit 156 Zimmern am Brammenring eröffnen werden.
Damit wächst die Zimmerkapazität in Oberhausen zwar um beachtliche 30 %, die Schollen-Experten sehen darin aber in erster Linie eine Nachholreaktion des Marktes auf die günstige Entwicklung der vergangenen Jahre. Rainer Suhr stimmt zu. An Wochenenden mit großen Konzerten oder in der Vorweihnachtszeit gebe es mitunter kein freies Zimmer mehr in der Stadt. Ihm ist wichtig, auch für die Zukunft, dass die Balance gehalten wird zwischen Nachfrage und Angebot. Und im Moment vertrage der Oberhausener Markt durchaus den Ausbau der Kapazitäten, um die Nachfrage bedienen zu können.