oberhausen. Dafür sind stadtplanerisch auch die Weichen gestellt. Aber in der Bezirksvertretung wurde jetzt deutlich, welche Hindernisse dem entgegenstehen.

Um die Nahversorgung im Stadtteil Alstaden steht es nicht mehr gut. Immer mehr inhabergeführte Geschäfte haben in den vergangenen Jahren aufgegeben. Anfang Januar schloss auch noch der letzte sogenannte Vollsortimenter, der „Kaiser’s“-Markt an der Bebel­straße. Wenige Wochen später hat dort ein „Netto“-Discounter eröffnet. SPD, Grünen und FDP in der Bezirksvertretung ist das kein genügender Ersatz. Sie griffen eine Diskussion auf, die im Bürgerring Alstaden geführt wurde, und erbaten von der Stadtverwaltung Auskunft über die Lage.

Und die verwies in der letzten Sitzung vor der Sommerpause auf den Bebauungsplan Nr. 674 für das Areal auf der Ostseite der Bebel­straße. Es gilt zwischen deren beiden Seitenstraßen Rehmer im Süden und Brögel im Norden. Das Gelände der früheren Uniformfabrik Alstaden verfügt über ein großes Hinterland. Für dieses Areal hat der Rat der Stadt die Verwaltung schon vor sechs Jahren damit beauftragt, einen Bebauungsplan aufzustellen.

Als Ziele dafür wurden damals formuliert, die Versorgungsfunktion dieses zentralen Bereichs von Alstaden zu sichern und zu stärken, indem Bauflächen für Einzelhandelsbetriebe ausgewiesen werden – und deren Zufahrt über die Bebelstraße, also nicht über die beiden Seitenstraßen. Außerdem sollte verhindert werden, dass sich bordellartige Betriebe, Vergnügungsstätten und andere Einrichtungen, von denen ein Verdrängungseffekt auf Einzelhandel und Gastronomie in der Nachbarschaft ausgehen würde, dort niederlassen können.

Frische-Artikel sind Mangelware

Um Letzteres verhindern zu können, genügt auch zunächst der Start des Bebauungsplan-Verfahrens. Für die Ansiedlung eines Supermarkts dagegen müsste der Bebauungsplan eines Tages auch in Kraft treten. „Die Planungsziele sind auch geblieben“, versicherte die Stadtverwaltung den Bezirksvertretern. Es sollte aber ein Vollsortimenter werden, also ein Markt, der auch frische Fleisch- und Wurstwaren sowie Käse und Fisch anbietet. Denn gerade daran fehlt es in Alstaden zunehmend.

„Ausgerechnet die Fläche in Alstaden ist zum Spielball zwischen Edeka und Rewe geworden“, erklärte der Vertreter der Verwaltung in der Sitzung. Beide Konzerne teilen bekanntlich die ehemaligen „Kaiser’s“-Filialen unter sich auf. An der Bebelstraße kann offenbar weder die eine noch die andere Seite daraus Nutzen im Sinne einer Neuansiedlung ziehen.

Bero-Zentrum ist keine akzeptable Alternative

„Es gibt zwar Vorentwürfe“, so die Verwaltung. Aber die Sache sei zum Stoppen gekommen. Sobald wieder Bewegung in die Angelegenheit komme, werde die Verwaltung die vorgezogene Bürgerbeteiligung zu dem Bebauungsplan durchführen, hieß es.

Damit war man bei der SPD nicht zufrieden. „Ein ganz brennendes Thema“, betonte man dort. Die Alternativen für die Menschen, zum Bero-Zentrum oder zur Duisburger Straße zu gehen, seien nicht akzeptabel. „Wir müssen zeigen, dass das hier unbedingt notwendig ist“, betonte die SPD. Dem schloss sich auch die CDU an.