Oberhausen. . Rund ums historische Gemäuer in Oberhausen-Vondern startet Samstag und Sonntag das zehnte Mittelalter-Fest mit Einblicken in alte Handwerkskunst.

  • Die Aktiven des Förderkreises Burg Vondern organisieren das Fest ehrenamtlich
  • In diesem Jahr lautet das Motto an der Arminstraße „Andere Länder, andere Sitten“
  • 40 Handwerker und Händler, 25 Lagergruppen mit 450 Aktiven werden dabei sein

Die Burg Vondern an der Arminstraße hat die Zeiten noch erlebt, als Harnische, Helme und Schwerter zur Alltagskleidung der Rittersleut’ gehörten. Längst vergessene Epochen, könnte man meinen – wenn es nicht das Ritterfest gäbe, das in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfindet und das die Aktiven des Förderkreises Burg Vondern veranstalten. Am Samstag, 22. Juli, und Sonntag, 23. Juli, wird das Mittelalter unter dem Motto „Andere Länder, andere Sitten“ noch einmal lebendig.

„Wir wollen zeigen, dass auch schon vor tausend Jahren viele Einflüsse aus anderen Ländern in den deutschsprachigen Raum getragen wurden und dies nicht ein Phänomen der Neuzeit ist. Im Gegenteil, dadurch hat sich diese Region erst zu dem entwickeln können, was sie heute ist,“ erklärt Hagen Hoffmann vom Förderkreis Burg Vondern und Mitorganisator des Spektakulums.

Kulinarisches auch für Veganer

Mehr als 40 Handwerker und Händler und über 25 Lagergruppen mit mehr als 450 Aktiven stellen in diesem Jahr das halbe Jahrtausend von 1000 bis 1500 dar. Es wird wieder ein buntes Programm geboten: „Unter anderem haben wir eine Falknerei eingeladen, die verschiedene Greifvögel vorführt und erklärt“, sagt Hagen Hoffmann. Gegen Spende darf man auch mal einen der Vögel auf den Arm nehmen und sich fotografieren lassen.

Für Musik und Gaukelei sorgen unter anderem die Gruppen Gauklerpack, Brisinga, Fafnier und Firlefanz. Für das leibliche Wohl der Besucher werden Tavernen öffnen, es kommen Brot- und Fladenbäcker, ebenso Fleischbräter. In Suppenküchen wird allerlei Schmackhaftes gekocht; es wird „Süßspeisereyen“ und vieles mehr geben – übrigens auch für Vegetarier und Veganer.

Ganz schön schwer sind die Rüstungen der Ritter.
Ganz schön schwer sind die Rüstungen der Ritter. © Fabian Strauch

Viel Neues kann man sicher lernen, wenn man den Bronzegießern, Seifnern, Laternenbauern, Zundermachern, den Imkern, Schmieden, Kräuterweibern, den Feinsattlern, Lederern, den Filzern, Bogenbauern, Punzierern, Schneidern und Brettchenwebern bei der Arbeit zusieht. Hagen Hoffmann: „Wer möchte, darf bestimmt auch mal selbst Hand anlegen.“

Feldschlacht in kompletten Rüstungen

Ganz sicher dürfen das die Kinder unter den Besuchern, für die eigens Aktionen wie Filzen, Seilmachen und Korbflechten angeboten werden.

Und weil es im Mittelalter hier und da auch mal recht kämpferisch zuging, treten in einer Feldschlacht Gruppen und Einzelkämpfer gegeneinander an. Die Kämpfer tragen zum Schutz komplette schaukampftaugliche Rüstungen, die mittelalterlichen Vorbildern nachempfunden sind.

„Das Gewicht von Kettenhemd, Rüstungen und Waffen kann zusammen über 30 Kilo betragen“, weiß Hagen Hoffmann.

Wie immer wird auch das zehnte Ritterfest ehrenamtlich vom Förderkreis der Burg Vondern organisiert; alle Erlöse des Festes werden zur Erhaltung der Burg verwendet.