Oberhausen. Ruhrwerkstatt lädt zum Gartentag am archäologischen Park St. Antony-Hütte. Workshops zum Thema Urban Gardening. Pflegepaten für Hochbeete gesucht
- Erster Gartentag an der St. Antony-Hütte zog am Sonntag viele Besucher an
- Gärtner-Initiative der Ruhrwerkstatt will das Bewusstsein für lokale Agrarkultur stärken
- Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht – auch Paten für die Hochbeete sind willkommen
„Im blühenden Garten der Esskultur“ wäre eine von vielen möglichen Beschreibungen für die Gärtnerei-Initiative der Ruhrwerkstatt. In Kooperation mit dem LVR-Industriemuseum Sankt Antony Hütte, der lokalen Agenda Oberhausen und dem städtischen Jobcenter konnte das Urban Gardening Projekt im April letzten Jahres realisiert werden. Sonntag luden die Initiatoren zum Gartentag.
Auf einer kleinen Wiese gleich neben dem industriearchäologischen Park, überließ das LVR-Museum in Klosterhardt der Ruhrwerkstatt den rund 60 Quadratmeter großen Platz. Die nötigen Fördermittel steuerte das Jobcenter Oberhausen bei. Das Projekt ist auch als Arbeitsgelegenheit für Arbeitssuchende vorgesehen.
Nun präsentiert sich das Engagement in blühender Fülle: Ein Dutzend hölzerner Hochbeete besetzen das kleine Wiesenareal. Farbige Holzschilder geben Auskunft darüber, welche Pflanze wo wächst. Erdbeer-, Rosenkohl- und Kürbis-Beete. Weniger bekannte Kräuter wie Japanische Minze, Orangenmelisse und aztekisches Süßkraut in Hülle und Fülle.
Lokal schmeckt besser
Die Nutzung des Gartens ist für alle gedacht. Eine Holzplanke am Eingang der Anlage trägt die Inschrift: „Gemüse für die Nachbarschaft“. Wer das fertige Gemüse ernten oder Gartenkräuter mitnehmen möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der frei zugänglichen Anlage ist erwünscht.
Ein geschärftes Bewusstsein für nachhaltige und lokale Agrarkultur soll entstehen. In verschiedenen Workshops lernen Interessierte den Bau eines Hochbeets oder das fachgerechte Pikieren von Keimlingen. Imker Christian Werner, früher Diplom-Psychologe, züchtet auf einer Wiese hinter dem Museumsgebäude acht Bienenvölker, von denen er seit letztem Sommer Oberhausener Honig erntet.
Was ist Urban Gardening?
Der englische Trendbegriff Urban Gardening, was nichts anderes als städtischen Gartenbau meint, hat seit der Jahrtausendwende wieder an Bedeutung gewonnen. Was früher als dekorative Gestaltung von Parkanlagen und Alleen verstanden worden ist, meint heutzutage meist die Nutzung der innerstädtischen Fläche zum Anbau von Nutzpflanzen.
Für den Gemeinschaftsgarten der Ruhrwerkstatt ist vorgesehen, dass die weitere Pflege künftig von Freiwilligen und von Paten übernommen wird. Jeder interessierte Bürger hat die Möglichkeit, eine kostenlose Patenschaft für eines der Hochbeete einzugehen. Nichtsdestotrotz: Die Gartenanlage ist für alle gedacht. Ganz egal ob mit oder ohne grünen Daumen.
>>>>>INFO: Patenschaften für die Pflege der Hochbeete
Paten sollen künftig die Pflege der Pflanzenbeete übernehmen. Zu den Aufgaben zählen u. a. Bewässerung, Entfernen von Unkraut und schließlich die Ernte. Wer Interesse an einer eingetragenen Patenschaft für eines oder mehrere Hochbeete des Gartens hat, möge sich persönlich im Besucherbüro der Ruhrwerkstatt e.V., Akazienstraße 107, melden oder telefonisch unter der Telefonnummer 0208 85 59 40.