Oberhausen. . Exakt 129.194 Kilometer haben die Oberhausener beim diesjährigen Stadtradeln zurückgelegt. Einziger Wertmutstropfen: Nur eine Schule machte mit.

  • Zum dritten Mal hatte die Stadt dazu aufgerufen, für die Umwelt aufs Fahrrad zu steigen
  • Damian Hintemann aus Oberhausen legte in den drei Wochen mehr als 1500 Kilometer zurück
  • Das Elsa-Brandström-Gymnasium gewann den Sonderpreis für Kinder und Jugendliche

Die Oberhausener haben beim diesjährigen Stadtradeln wieder kräftig in die Pedale getreten: Exakt 129.194 Kilometer brachten die 534 Teilnehmer zusammen. „Wir schaffen es, uns jedes Jahr zu steigern. Jetzt sind wir gespannt aufs nächste Jahr“, sagte Umweltdezernentin Sabine Lauxen am Mittwoch bei der Verleihung der Siegerurkunden im Rathaus. Oberhausen übertrifft damit die alte Bestmarke um knapp 16.000 Kilometer. Einziger Wermutstropfen: Nur eine Schule machte mit.

Zum dritten Mal hatte die Stadt vom 20. Mai bis zum 9. Juni dazu aufgerufen, sich aufs Rad zu schwingen. Die Aktion des Klima-Bündnisses soll Bürger wortwörtlich dazu bewegen, die Umwelt zu schonen. Das hat geklappt: 18346 Kilogramm giftiges Kohlendioxid konnte eingespart werden. Zur Einordnung: Wird ein Liter Benzin im Auto verbrannt, entstehen dabei 2 ,3 Kilogramm CO2.

Die einzelnen Teilnehmer kamen dabei auf beeindruckende Werte. So legte Damian Hintemann in den drei Wochen 1561 Kilometer zurück – Bestmarke! Auf Platz zwei landete Andree Golz mit 1436 Kilometern vor Bastian Gemmeker (1310 Kilometer).

Aufwand für Schulen zu hoch

Der ADFC Oberhausen vergab zusammen mit der Stadt in diesem Jahr auch wieder den mit 200 Euro dotierten Sonderpreis für Kinder und Jugendliche. Obwohl: vergeben trifft leider nicht zu. Denn die Siegerschule Elsa-Brändström-Gymnasium war die einzige, die teilnahm. 16 Kinder, Eltern und Lehrer radelten rund 200 Kilometer. Das Preisgeld wird nun für die Einweihungsfeier anlässlich eines neuen Wandgemäldes verwendet.

Nach der Siegerehrung diskutierten die Gäste über das diesjährige Stadtradeln.
Nach der Siegerehrung diskutierten die Gäste über das diesjährige Stadtradeln. © Michael Dahlke

Warum nur eine Schule beim Stadtradeln mitmachte, war dann auch das große Thema bei der anschließenden Diskussion. Johannes Hartinger, Lehrer am Bränd-ström-Gymnasium, beklagte die „entsetzlich hohen Bestimmungen“. Unter anderem müssten Lehrer für den Versicherungsschutz das Unfallrisiko abschätzen. „Uns würde es sehr helfen, wenn die Stadt uns diese Arbeit abnehmen könnte.“ Verwaltung und ADFC kündigten an, den Gedanken aufzugreifen. Fred Krieter vom Fahrradclub würde sich über mehr beteiligte Schulen freuen. „Das ist als Anreiz für Schüler gedacht. Leider sind wir in Oberhausen nicht gut aufgestellt.“

Mehr Werbung gewünscht

Die 22 Gäste im Sitzungssaal regten auch an, mehr Werbung zu machen. Das würde in der Nachbarstadt Essen besser laufen. Durchweg positiv war die Meinung hingegen über das Melde-System „RADar“. Über das Internettool konnten Teilnehmer erstmals Gefahren- und Schwachstellen auf ihren Wegen anzeigen. Manche meldeten umgeknickte Bäume oder ungepflasterte Wege, andere für Radfahrer nachteilige Ampelschaltungen wie an der Konrad-Adenauer-Allee, gab der Fahrradbeauftragte Dieter Baum Auskunft. Die Verwaltung will nun prüfen, ob die Meldeplattform dauerhaft freigeschaltet werden kann. Grundsätzlich spreche nichts dagegen.

Weitere Bestmarken

Beste Teams (km/Kopf): Teamgröße S (2 bis 5 Radler): Weißbierkaue & Friends mit 800 km (3 Fahrer). Teamgröße M (6 bis 25 Radler): Biking Club Oberhausen mit 962 km (12 Fahrer). Teamgröße L (mehr als 25): Offenes Team Oberhausen mit 281 km (49).

Gesamtsieger: ADFC & Keimblatt mit 14 410 Kilometern (insgesamt 76 Fahrer).