Oberhausen. Stadt braucht weitere 2,76 Millionen Euro für den Umbau der Straßenlaternen. Kosten explodieren. 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

  • 2,85 Millionen Euro hat die ursprüngliche Umrüstung der Laternen im Jahr 2015 gekostet
  • Nun werden für die Nachrüstung der LED-Lampen noch weitere Millionen Euro benötigt
  • Ursprünglich ging die Stadtverwaltung davon aus, bis Mitte 2018 alle Mängel abgearbeitet zu haben

Die Kosten, um alle Mängel an der Oberhausener Straßenbeleuchtung zu beseitigen, explodieren. Hatte die ursprüngliche Umrüstung der Laternen auf LED-Technik im Jahr 2015 2,85 Millionen Euro gekostet – etwa 560 000 Euro kamen davon vom Bund – werden nun weitere Millionen Euro benötigt. Nach aktuellem Stand musste die Stadt bereits 960 000 Euro in die Hand nehmen, um 60 Anlagen nachzubessern. Nach Angaben der Stadtverwaltung werden nun weitere 2,76 Millionen Euro benötigt, damit alle dunklen Ecken an den Straßen besser ausgeleuchtet werden. Zuletzt hatte Planungsdezernentin Sabine Lauxen mit Nachrüstungskosten von maximal 1,5 Millionen Euro gerechnet.

Nach der Umrüstung auf LED-Lampen hatte es in den vergangenen beiden Jahren immer wieder Beschwerden von Bürgern gegeben. Sie beklagten sich darüber, dass durch die neue Technik die Helligkeit auf Straßen und Gehwegen an vielen Stellen massiv zurückgegangen sei.

Zu viel Abstand zwischen Laternen

Gutachter machten deutlich, dass das Problem dabei nicht die neuen Lampen an sich seien. Früher habe es sich bei den Straßenlaternen um Kegelaufsatzleuchten gehandelt, die Streulicht abgegeben hätten. Bei den LED-Leuchten handle es sich um lichtlenkende Technik, die das Licht gezielt auf Straße und Gehweg lenke. Da die Laternen aber an vielen Straßen für diese neue Technik entweder zu weit auseinander stehen oder zu hoch sind, komme es zu den Problemen.

Im September 2016 reagierte die Politik auf die Beschwerden und beschloss, die Mängel zu prüfen und gegebenenfalls zu beseitigen. Kurz darauf begann die zuständige Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) damit, die betroffenen Laternen nachzubessern.

320 Straßen umfasst die Liste, die aufgrund der Rückmeldungen der Bürger entstanden ist. Für 78 Straßen ist eine Verbesserung geplant, 107 Straßen müssen noch geprüft werden. 135 Straßen sind nach Angaben der Stadt normgerecht ausgeleuchtet, zum Teil, weil sie bereits nachgerüstet wurden.

Abschluss der Arbeiten erst Mitte 2020

Ursprünglich ging die Stadtverwaltung davon aus, bis Mitte 2018 alle Mängel abgearbeitet zu haben. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist mit einem Abschluss aller – also auch der neu gemeldeten Nachbesserungen – bis Mitte 2020 zu rechnen“, heißt es dagegen nun auf Anfrage der Redaktion.

Wegen der hohen Nachrüstungskosten wird sich die Umrüstung auf die energiesparende LED-Technik durch die eingesparten Stromkosten auch erst deutlich später als bislang veranschlagt rentieren. Erst in sechs Jahren rechnet die Oberhausener Stadtverwaltung damit, dass sich die Millioneninvestition amortisieren wird. Dies sei jedoch eine Prognose „am Schreibtisch“. Es müsse sich noch zeigen, wie sich der Stromverbrauch der Lampen in der Realität entwickle.

8800 Laternen mit LED-Leuchten ausgestattet

Die Umrüstung auf LED-Lampen war 2015 notwendig geworden, da Quecksilberdampfleuchten nach EU-Richtlinie nicht mehr hergestellt wurden.

8800 Laternen auf 787 Straßen in Oberhausen wurden daraufhin umgerüstet. Zuvor hatte es an einzelnen Straßen einen Testbetrieb gegeben. Dabei war nicht erkannt worden, dass es zu massiven Problemen kommen wird.