Oberhausen-Sterkrade. . Um die gefährliche Verkehrssituation morgens vor der Hirschkampschule zu entschärfen, richtet die Stadt zwei Hol- und Bringzonen am Höhenweg ein.

Eltern fahren mit ihren Autos über den Gehweg, um vor dem Schultor zu wenden und ihre Kinder aussteigen zu lassen. Die Verkehrssituation frühmorgens vor Unterrichtsbeginn an der Hirschkampschule an der Walsumermarkstraße ist gefährlich für Grundschüler. Sie müssen aufpassen, dass sie nicht unter die Räder der Elterntaxis geraten. Schulleiterin Gundula Hausmann-Peters und ihr Team haben reagiert und für die Dependance der Hirschkampschule bei der Stadtverwaltung die Einrichtung einer Hol-und Bringzone beantragt.

Bei einem Ortstermin überzeugten sich Mitarbeiter der Stadt vom Bedarf und kamen zu dem Schluss: „Um diesen Zustand zu beseitigen und Gefahren beim Wenden zu vermeiden, wird am Höhenweg in jeder Richtung ein Parkplatz zum Holen und Bringen vorgesehen.“ Eine Ampel ist am Höhenweg im Bereich der Schule vorhanden, so dass die Kinder sicher die Straße überqueren können.

So sieht das Haltestellen-Schild für die Hol- und Bringzone aus.
So sieht das Haltestellen-Schild für die Hol- und Bringzone aus. © Stadt

Das Konzept der Hol- und Bringzone oder so genannten Elterntaxi-Haltestelle sieht vor, dass Schüler, die von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden, nicht direkt vor der Schultür abgesetzt werden, sondern ein paar hundert Meter vor der Schule in einem dafür gekennzeichneten Bereich. Die letzten Meter sollen die Kinder zu Fuß zurücklegen. So soll das vor vielen Grundschulen herrschende Verkehrschaos beim morgendlichen Schulstart entzerrt werden. Für die Hirschkampschule, Abteilung Walsumermarkstraße, bedeutet dies, dass in Höhe von Hausnummer 201 und auf der anderen Seite zwischen den Hausnummern 108 und 110 jeweils eine Hol- und Bringzone eingerichtet wird. Von da aus müssen die Schüler jeweils noch 330 Meter zur Schule zurücklegen. Die Zonen kennzeichnet die Stadt mit einem Haltestellenschild des ADAC („…ab hier zu Fuß“) und einer Zeitangabe (Mo.-Fr. 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr).

Zu Fuß gehen ist eigentlich besser

Die Deutsche Verkehrswacht und der ADAC setzen sich mit diesem Konzept für die Schulwegsicherung ein. So war die Oberhausener Verkehrswacht auch maßgeblich an der Einrichtung der ersten Hol- und Bringzone an der Ruhrschule in Alstaden beteiligt. Dieter Elsenrath-Junghans von der Verkehrswacht hält es eigentlich für besser, wenn Kinder von zu Hause aus zu Fuß zur Schule gehen, das fördere die Selbstständigkeit und sorge für Bewegung. Wenn es sich aber nicht vermeiden ließe, mit dem Auto zu kommen, sei die Elterntaxi-Haltestelle ein guter Kompromiss.

An der Ruhrschule hat man gute Erfahrungen gemacht, auch wenn sich der Bringverkehr nicht vollständig verlagert hat. Denn damit die Hol- und Bringzone funktioniert, muss die Schule das Projekt pädagogisch begleiten und Überzeugungsarbeit bei Eltern leisten.

Andere Schulen, die solche Zo­nen einrichten möchten, können sich an die Stadt wenden und ihren Leidensdruck anmelden. Die Kosten für die Schilder (rund 340 Euro pro Exemplar) trägt die Stadt, wenn der Ortstermin ergeben hat, dass die Einrichtung der Haltestelle nötig und möglich ist.