Oberhausen. Eine bei Rasern besonders „beliebte“ Strecke soll eine neue Blitzanlage bekommen. Das alte Gerät ist teilweise defekt und soll ersetzt werden.
- Die Anlage an der Konrad-Adenauer-Allee wird mit neuer Lasertechnik ausgestattet
- Seit Januar sind die Induktionsschleifen im Boden zum Teil defekt
- Neuer Blitzer an der Osterfelder Straße, im Herbst kommt ein mobiler Blitzer
Ab dem Sommer werden zu schnell fahrende Auto- und Lastwagenfahrer in Oberhausen stärker zur Kasse gebeten: Die seit Januar zum Teil defekte Starenkastenanlage an der Konrad-Adenauer-Allee von der Autobahn kommend in Richtung Innenstadt wird mit einer neuen Lasertechnik ausgestattet; zudem wird ab dem 31. Juli an der Osterfelder Straße in Höhe des Metronoms Theater ein neuer Blitzer in Betrieb genommen und im September will die Stadt einen mobilen Blitzer anschaffen.
Ein Gerät überwacht drei Spuren
Bislang funktionierten die Blitzer an der Konrad-Adenauer-Allee über im Boden eingelassene Induktionsschleifen. Die sind seit Jahresbeginn teilweise defekt. Dass der Blitzer-Betrieb an dieser Stelle aus Gründen der Verkehrssicherheit aber weiterhin erforderlich ist, scheint unumstritten zu sein. Zumindest sah der Rat der Stadt in seiner jüngsten Sitzung keinen Diskussionsbedarf und stimmte der Umrüstung auf eine Lasertechnik einstimmig zu. Allerdings ist der Finanz- und Personalausschuss bei dieser Frage nicht vor der Ratssitzung gefragt worden, wie es sonst üblich wäre.
Der Grund: Die Vorberatung im Ausschuss wäre erst am 22. Juni möglich und würde die Umrüstung – und damit die städtischen Einnahmen – um mehr als einen Monat verzögern. Die Umstellung auf Lasertechnik habe nach Angaben der Stadtverwaltung den Vorteil, dass ein Blitzer vom Gehweg aus alle drei Spuren überwachen kann.
Für Wartung war bisher eine Straßensperrung nötig
Ein Starenkasten kann also abgebaut werden und das Mess-Innenteil kann bei Bedarf in andere stationäre Blitzer wie an der Fernewaldstraße und der Dorstener Straße eingebaut werden.
Bislang musste die Konrad-Adenauer-Allee für die Wartung, Eichung und Reparatur gesperrt werden, das ist nach Angaben der Stadt künftig nicht mehr nötig.
Brenzlige Situationen gibt es nach Auskunft der Stadt vor allem bei Rückstau vor der Ampel an der Brücke über die A42 und durch die auf die Konrad-Adenauer-Allee einfädelnden Fahrzeuge.
Knapp 5300 Tempoverstöße
2016 hat es 5292 Tempoverstöße gegeben, in sieben Fällen ist die zulässige Geschwindigkeit von 60 km/h um mehr als das Doppelte überschritten worden (zwischen 121 und 130 km/h).
Wieviel Geld dadurch in das Stadtsäckel geflossen ist, kann die Stadt auf Anfrage der Redaktion nicht sagen. Schätzungsweise handele es sich um einen Betrag von 400 000 bis 500 000 Euro. Insgesamt kamen 3,1 Millionen Euro aus der Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten einschließlich der Überwachung der Parkflächen, weiterer Verkehrsordnungswidrigkeiten und allgemeinen Ordnungswidrigkeiten zusammen.
Osterfelder Straße: Beide Richtungen im Blick
Die Umrüstung der Anlage auf Lasertechnik an der Konrad-Adenauer-Allee wird rund 90 000 Euro kosten.
An der Osterfelder Straße in Höhe des Metronom Theaters wird es einen Blitzermast geben, der in beide Richtungen blitzt. Die Auftragsvergabe ist nach Angaben der Stadt bereits abgeschlossen, der Bau der Anlage wird derzeit vorbereitet. Am 31. Juli soll sie nach jetzigem Stand in Betrieb gehen.
Mobiles Gerät kann mit Stativ aufgestellt werden
Zusätzlich wird es eine mobile Geschwindigkeitsmessanlage geben. Der „TraffiStar S350“ kann als Stativ aufgestellt werden, aber auch im Auto genutzt werden. Das besonders ausgestattete Fahrzeug wird im September erwartet. Eingesetzt werden soll es vor allem in sogenannten schutzwürdigen Bereichen, sprich vor Schulen, Kindergärten, Spielplätzen oder Senioreneinrichtungen. Es kann auch zum Einsatz kommen, wenn sich Bürger beschweren oder in besonderen Fällen in Absprache mit der Polizei. In der Regel wird montags bis freitags aus dem Fahrzeug geblitzt, bei besonderen Anlässen auch an Wochenenden und Feiertagen.