Oberhausen. Mit Online-Abzocke beschäftigt sich die Verbraucherzentrale Oberhausen besonders oft. Vermeintliche Schnäppchen werden häufig besonders teuer.

  • Verbraucherzentrale Oberhausen beschäftigt sich besonders häufig mit Fällen von Online-Abzocke
  • Betroffene fallen auf Fake-Shops herein oder schließen unbeabsichtigt Abos ab
  • Experten raten: Nie mit Kreditkarte zahlen, Handyrechnungen regelmäßig kontrollieren, Impressum prüfen

Ein falscher Klick im Internet, und schon ist unbemerkt ein teures Abo bestellt: Mit Problemen von Online-Verträgen hat sich die Oberhausener Verbraucherzentrale im vergangenen Jahr besonders oft beschäftigt. Knapp 8000-mal haben sich Bürger an die Mitarbeiter gewandt, jeder vierte Fall betraf den Bereich Telefon und Internet.

„Die Abzocker werden immer erfindungsreicher“, sagt Angelika Wösthoff, Leiterin der Beratungsstelle. Immer häufiger hätten sie es beispielsweise mit sogenannten Fake-Shops zu tun: Diese Internet-Seiten erwecken den Eindruck eines echten Online-Händlers. Es stecken aber Betrüger dahinter, die mit Schnäppchen locken, nach der Bezahlung aber keine Ware liefern.

Nicht mit Kreditkarte zahlen!

Wie können sich Verbraucher schützen? „Immer in das Impressum einer Seite schauen“, rät Wösthoff. Ist dort nur ein Postfach angegeben, ist Vorsicht geboten. Und: „Niemals den Betrag vorab überweisen oder mit Kreditkarte zahlen. Das Geld ist verloren.“ Einer Einzugsermächtigung könne man dagegen zustimmen, weil Verbraucher hier die Möglichkeit haben, die Buchung innerhalb von acht Wochen rückgängig zu machen. Am besten sei es, auf Rechnung zu bestellen.

Apropos Rechnung: Auch hier gibt es eine perfide Betrugsmasche. Betrüger verschicken vermeintliche Rechnungen – meist in einem sogenannten ZIP-Format. Beim Öffnen der Datei werden versteckte Programme aktiv, die sämtliche Daten ausspähen können. Rechnungen also nur öffnen, wenn Absender und Vorgang bekannt sind.

Expertin rät: Drittanbietersperre aktivieren

Immer mehr Nutzer gehen heute mit dem Smartphone ins Internet. Hier lauern besondere Gefahren, wie Verbraucherschützerin Petra Gülker weiß: Wenn Werbung aufploppt, wollen Nutzer das Fenster schnell schließen. Doch wegen des vergleichsweise kleinen Displays klicken die Verbraucher unbeabsichtigt direkt auf das Banner – und aktivieren so ein kostenpflichtiges Abo. Die Expertin rät: „Immer die Handyrechnungen gründlich kontrollieren.“ Um böse Überraschungen von vornherein zu vermeiden, sollten Verbraucher die sogenannte Drittanbietersperre aktivieren. Dafür müssen sie Kontakt zum Netzbetreiber aufnehmen, die Aktivierung sollte kostenfrei sein.

Vorsicht geboten ist auch bei Test-Abos, die sich in ein reguläres Abo verwandeln, wenn man nicht rechtzeitig kündigt. In vielen Fällen konnte die Verbraucherzentrale helfen. „Aber es gibt sicherlich eine Dunkelziffer von Menschen, die Rechnungen einfach bezahlen, aus Angst vor teuren Mahngebühren“, glaubt Sandra Chung von der Oberhausener Beratungsstelle. Ihr Appell: „Melden Sie sich bei uns.“

Beratungsstelle: Paul-Reusch-Straße 34. Öffnungszeiten: montags und freitags von 9 bis 15 Uhr. Mittwochs und donnerstags von 9 bis 14 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr. 0208-91108601,

>>>Energieberatung weiter hoch im Kurs

Neben dem digitalen Themenfeld hat sich die Verbraucherzentrale im vergangenen Jahr unter anderem auch mit Fragen zu Handwerkerverträgen, Möbel-Reklamationen und Inkasso-Büros beschäftigt.

Auch Energieberatungen stehen mit 372 ausführlichen Einzelgesprächen unverändert hoch im Kurs.