Oberhausen. . Wegen Drogenplantagen, darunter auch in Oberhausener Kellern, stehen neun Angeklagte vor dem Landgericht Duisburg. Jetzt gab es erste Urteile.

Seit acht Wochen läuft vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen neun Angeklagte, die 2014 bis 2016 Indoor-Marihuana-Plantagen, unter anderem in Oberhausen, betrieben haben sollen. Nun wurden drei Angeklagte verurteilt.

Ein Vietnamese (23) wurde wegen Beihilfe zu zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. DNA-Spuren hatten ihn überführt, etwas mit einer Plantage zu tun gehabt zu haben, die im Sommer 2014 an der Friedenstraße in Oberhausen eingerichtet worden war. In 600 Quadratmeter großen Kellerräumen könnten dort bis zu 2000 Pflanzen gehegt worden sein, die Ernte könnte 50 Kilo Cannabis betragen haben.

Stromverbrauch entlarvt Täter – EVO geschädigt

Allerdings ist die Justiz auf Berechnung aus dem Stromverbrauch angewiesen: 120 000 Kilowattstunden wurden für Heizstrahler, Entlüftung und Bewässerung verpulvert. Eine Menge, welche die Betreiber unter dem Deckmantel einer Stromgeneratoren-Firma zu verstecken versuchten. Als die Polizei die Räume 2015 durchsuchte, war die Plantage verschwunden. Die EVO blieb auf 30 000 Euro Stromkosten hocken.

Für seine Mitwirkung am Betrieb einer Plantage bei Hamburg muss ein 21-Jähriger für 15 Monate in Jugendhaft. Eine Vietnamesin (37) wurde für ihre Beteiligung am Drogengärtnern in Sachsen-Anhalt zu neun Monaten Gefängnis verurteilt.

Das Verfahren gegen die übrigen Angeklagten — vier 28 bis 37 Jahre alte Vietnamesen aus Berlin und zwei 39 und 45 Jahre alte Türken aus Hamburg – soll bis Juni dauern.