Oberhausen. . Der Ruhrdax 2017 bringt Unternehmer und soziale Einrichtungen zusammen. Handel wie an der Börse, aber ohne Geldfluss. Anmeldung bis zum 8. Mai.

  • Verhandlungen über gemeinsame Partnerschaften in verschiedenen Projekten
  • Neben der Renovierung einer Jugenddisco wurde eine Telefonzelle zur Bücherei
  • Soziale Einrichtungen wie die Tafel, das Rote Kreuz und die „Flotte Lotte“ dabei

Bald schlägt es „Gong“ und der Handel auf dem Börsenparkett in Oberhausen ist wieder eröffnet: Der Ruhrdax 2017 bringt am Mittwoch, 17. Mai, im TZU Oberhausen (Essener Straße 3) um 17 Uhr Unternehmen aus dem Ruhrgebiet und gemeinnützige Einrichtungen zusammen. Anders als an der Finanzbörse werden hier Partnerschaften – sogenannte „Matches“ – ohne Geld geschlossen. Stattdessen kooperieren die sozialen Einrichtungen mit den Unternehmen, tauschen Wissen und Erfahrung aus und verabreden tatkräftige Unterstützung vor Ort.

Firmen für ehrenamtliche Mitarbeit motivieren

Die Verantwortlichen hoffen darauf, Firmen für ehrenamtliche Mitarbeit zu motivieren. „Unternehmen können Wissen oder Sachspenden wie Möbel den sozialen Einrichtungen anbieten, aber auch einfach zum Beispiel bei Renovierungsarbeiten helfen“, sagt Stephanie Ehlert vom Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE). „Wir hoffen auf viele teilnehmende Firmen und daraus folgende ,Matches’.“ Die Anmeldung für beide Seiten ist noch bis Montag, 8. Mai, über die Internetseite möglich.

„Das Ziel des Projektes ist, soziales Engagement in Unternehmen zu fördern“, erklärt Britta Costecki, Leiterin des Büros für Chancengleichheit in der Stadtverwaltung. „Die Mitarbeiter von beiden Seiten können aufeinander zugehen und sich austauschen.“ Sie hofft, dass manche durch die Aktion im Ehrenamt verbleiben. Zur besseren Unterscheidung werden die Ehrenamtlichen bunte Kleidung und Kostüme tragen, um so auf ihre Einrichtungen aufmerksam zu machen.

Elektrik einer Jugenddisco erneuert

Einige Projekte sind abgeschlossen worden: So hatten Azubis der Emschergenossenschaft ursprünglich vor, die Beleuchtung einer Jugenddisco in einer Kirche wieder in Schuss zu bringen – am Ende wurde die komplette Elektrik erneuert. „Unsere Azubis sollen lernen, Probleme zu erkennen und zu lösen“, sagt Pressesprecher Michael Steinbach. „Wir sehen diese Herausforderungen als Vorteil für die eigene Ausbildung.“ Außerdem wurde eine alte Telefonzelle in Bottrop renoviert, um als kleine Bücherei eine Anlaufstelle für Lesefreunde zu werden.

Diese Telefonzelle wurde von Azubis der Emschergenossenschaft in eine Bücherei verwandelt.
Diese Telefonzelle wurde von Azubis der Emschergenossenschaft in eine Bücherei verwandelt. © Emschergenossenschaft

Sybille Hellier vom K.L.U.G.-Netzwerk (Kompetente lokale Unternehmer Gemeinschaft) sieht in dem Projekt eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen Business und Ehrenamt: „Wir hatten beim letzten Ruhrdax 58 neue ,Matches’, die zusammengerechneten Dienstleistungen waren circa 35 000 Euro wert“.

Mit dabei ist auch die Oberhausener Tafel. Vorsitzender Josef Stemper würde gerne den Kirchenraum für die Essensausgabe renovieren. „Der Boden und die Wände müssen mal bearbeitet werden“, sagt Stemper. „Als Gegenleistung können wir Werbeflächen auf unseren Autos anbieten.“ Als weitere soziale Einrichtungen sind unter anderem das Rote Kreuz, das Zentrum für Bildung und Integration (ZIB) und das Mädchenmobil „Flotte Lotte“ dabei.

Weitere Informationen bei Inga Dander unter Telefon: 0208-825 8111, Anmeldung bis Montag unter cbe-mh.de/ruhrdax-2017.