OBERHAUSEN. . Aus dem nie richtig in Betrieb genommenen Film- und Medienzentrum macht die Bauindustrie NRW ein neues Ausbildungszentrum. Bagger rollen im Juni.
- Nach jahrelangem Leerstand füllt sich der Skandalbau HDO mit neuem Leben
- Die Bauindustrie macht aus dem ehemaligen Filmzentrum eine Ausbildungsstätte
- Die ersten Schulungen und Seminare sind für 2018 geplant
Das geplante Ausbildungszentrum der Bauindustrie an der Vestischen Straße in Osterfeld soll im kommenden Jahr den Betrieb aufnehmen. Die ersten Seminare und Schulungen sind für die zweite Jahreshälfte 2018 geplant. Das bestätigte Bernd Garstka, Geschäftsführer des Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW, nun bei einem Vor-Ort-Termin. Die SPD hatte im Rahmen ihrer Osterschule in das ehemalige Filmzentrum in Osterfeld geladen – und viele Neugierige waren gekommen.
Im Juni rollen die ersten Bagger und starten mit den Entkernungsarbeiten des ehemaligen HDO (High Definition Oberhausen). Unter- und Erdgeschoss werden komplett entkernt, Zwischenwände abgerissen. Dann entstehen nach und nach Werkshallen, Küche und Speisesaal, Seminar- und Sozialräume sowie rund 100 Gästezimmer für die Auszubildenden.
Die Kosten für den Umbau betragen insgesamt rund 22 Millionen Euro. Einen großen Teil, nämlich 14,1 Millionen Euro, hat das Land durch Fördermittel beigesteuert. „Die Baubranche boomt, die Rahmenbedingungen stimmen“, erklärt Bernd Garstka.
Umzug von Essen nach Oberhausen
200 bis 300 Menschen soll das Ausbildungszentrum künftig im laufenden Betrieb beherbergen, darunter 40 eigene Mitarbeiter. Neue Arbeitsplätze entstehen dabei wohl nicht, wie ein Interessierter aus den SPD-Reihen wissen wollte. Der neue Standort in Oberhausen wird einen alten in Essen ersetzen. Mitarbeiter, die derzeit in Essen tätig sind, werden wahrscheinlich nach Oberhausen wechseln, immerhin ist der neue Standort nur knapp zehn Kilometer entfernt.
Besonders beeindruckt war die Gruppe bei der Besichtigung von der riesigen Filmhalle des ehemaligen HDO. Hier soll künftig der Bereich Tiefbau untergebracht werden, erklärte Projektingenieur Jens Waldoch. In den Boden soll eine Art überdimensionale Badewanne eingelassen werden, die Auszubildenden sollen hier unter anderem lernen, wie man Kanalbauarbeiten durchführt.
Vom neuen Standort sind die Verantwortlichen sehr überzeugt. Bernd Garstka verspricht nicht weniger als den „schönsten Ausbildungsstandort der Bauindustrie in Deutschland“ – insgesamt gibt es davon immerhin rund 200. „Wir waren jetzt 90 Jahre in Essen – und haben vor, die nächsten 90 Jahre in Oberhausen zu bleiben.“
Interesse an Gartendom
Für die Auszubildenden aus den verschiedensten Bauberufen sei der Standort ideal: das Centro ist bequem zu erreichen, die Anbindung an Bus und Bahn ist gut, der Olga-Park mit Biergarten liegt direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Apropos Olga-Park: Auch den ehemaligen Gartendom würde die Bauindustrie künftig gerne für ihre Schulungen nutzen. Doch konkrete Pläne gebe es bislang nicht, lediglich eine gegenseitige Absichtserklärung von Bauindustrie und Stadt, bestätigt Bernd Garstka auf Nachfrage. Auch der Gartendom steht seit Jahren leer.