OBERHAUSEN. . Bühnenprojekt der Lebenshilfe Oberhausen feiert umjubelte Aufführung: Jörg Wilms inszeniert „Die unglaubliche Reise der Makketta Sonnenschein!“
- Seit mehr als zehn Jahren gibt es ein Theaterprojekt bei der Lebenshilfe in Oberhausen
- Am Wochenende gab es im Theater Oberhausen das neue Stück der Gruppe zu sehen
- Eine Reise durch die Musikgeschichte begeisterte das Publikum im Großen Haus
Was wäre diese Welt nur ohne die Musik – höchstwahrscheinlich eine Scheibe. Aber ausgerechnet runde CDs wollen die Bewohner des fernen Planeten Zubor 3 im futuristischen Jahr 3063 unbedingt abspielen. Die integrative Theatergruppe der Oberhausener Lebenshilfe „Blindflug“ warf am Wochenende die Zeitmaschine an. Und landete dabei den großen Wurf. Für das lustige wie musikalisch anspruchsvolle Theaterstück gab es vom Publikum im ausverkauften Großen Haus des Theaters Oberhausen langen Applaus.
Ein Trip durch Klangwelten
Schnell zeigt sich, dass die Gruppe mit viel Engagement intensiv geprobt hat. Darsteller mit und ohne Behinderung spielten eine vorzügliche Fülle von Charakteren. „Die unglaubliche Reise der Makketta Sonnenschein“ initiiert von Jörg Wilms ist nicht nur ein schwungvoller Trip auf einen fernen Planeten, sondern auch eine Reise durch unterschiedliche Klangwelten.
Das fängt schon an, wenn sich das Ensemble zu Beginn gemeinsam in einer Reihe versammelt und frei nach Queen verkündet: „We will rock you!“ Die großen Hits der Geschichte präsentiert diese Geschichte, die so unerhört klingt, dass man es kaum glauben mag: Auf dem Planeten Tubor 3 führt Herrscherin Rassmodina (Doro Klein) ein strenges Regiment. Die Bewohner schuften hart im Steinbruch. Und als diese eigentümliche Scheibe auftaucht, die wir als CD kennen, die mit ihren seltsamen Tönen auch noch Frohsinn verbreitet, ist Rassmodinas Geduld endgültig am Ende: „Ich hasse Musik!“
Ihre treue Dienerin Glühwalda (Anke Eichholz), die den Tonträger am Hof anschleppt, muss zum Steineschrubben in den Bruch, wo sie auf die toll gespielte Aufseherin (Simone Rechl) trifft. Ihre Vertraute Makketta Sonnenschein (Jenny Oppers) schickt sie in eine Zeitmaschine. Der Auftrag: Zurück in die Vergangenheit, zurück auf die Erde, um die Entstehung dieser fürchterlichen Klänge aufzuhalten. Damit begibt sich die Hauptperson von einer klangvollen Station zur nächsten. Sie lernt die Comedian Harmonists kennen. Die natürlich mit einer köstlichen Einlage den kleinen grünen Kaktus besingen. Das Publikum darf mitmachen: „Denn, der sticht, sticht, sticht...“
Gemeinsamer Fleiß, gemeinsame Ziele
Auf ihrer Reise trifft Makketta Sonnenschein die großen Musik-Stars der Epochen – besonders amüsant sind Zwischeneinspieler, die auf einer großen Leinwand im Theater für Kurzweile sorgen. Es sind Fotomontagen. Makketta neben Elvis Presley, Makketta neben Abba, Makketta neben Michael Jackson – Makketta neben Helene Fischer.
Die Integrative Theatergruppe der Lebenshilfe zeigt lebhaft, dass Inklusion nicht nur eine Worthülse ist. „Die unglaubliche Reise der Makketta Sonnenschein“ ist der Beweis für gemeinsamen Fleiß, gemeinsame Ziele und ein gemeinsames Ergebnis. Es zeigt, dass Kultur und Kunst grenzenlos verbindet. „Thank you for the music!“