Oberhausen/Walsumermark. Eine Wohnstraße in der Walsumermark soll nach dem künftigen Kanalbau eine neue Fahrbahndecke bekommen. Anwohner sollen dafür anteilig bezahlen.
- Je aufwändiger die Straße ausgebaut wird, desto mehr müssen die Anwohner dazu beisteuern
- Die CDU griff das Thema in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Sterkrade auf
- Die Straße „Am Sandhügel“ und die Richard-Dehmel-Straße gelten als abschreckende Beispiele
Nach dem Ärger um die Dauerbaustelle an der Richard-Dehmel-Straße am Tackenberg und dem klappernden Neupflaster Am Sandhügel in Walsumermark droht der Stadt ein neuer Konflikt um eine Baustelle: Wenige hundert Meter Luftlinie von Am Sandhügel entfernt stehen am Köstersfeld ebenfalls Kanalbauarbeiten bevor und anschließend der Bau einer neuen Fahrbahndecke – für die die Anwohner mit zur Kasse gebeten werden sollen. Die CDU drängte jetzt auf die Beratung dieses Themas in der Bezirksvertretung Sterkrade.
„Aus welchem Grund wird der Kanal saniert?“ „Was ist über den Kanalbau hinaus vor Ort geplant?“ „Kommen Kosten auf die Bürger zu?“ „Welche Bauzeit ist geplant?“ „Werden die Anwohner informiert?“ Fragen wie diese hatte die CDU aufgeworfen und bat in der Sitzung um Antworten.
„Wir sind angesprochen worden. Das Problem ist der Wiederaufbau der Straße“, begründete CDU-Sprecher Holger Ingendoh den Vorstoß.
Beigeordnete Sabine Lauxen nahm dazu Stellung. „Die schadhafte Kanalisation ist der Grund“, erklärte sie. Der Querschnitt der Kanäle werde vergrößert. „Wir wollen uns gemeinsam mit den Bürgern verständigen. Aber wir sind noch nicht soweit“, sagte Lauxen weiter. An Statik und Bodengrund-Untersuchung werde noch gearbeitet. „Wir wollen dann zur Bürgerversammlung einladen und eine Kostenschätzung präsentieren“, fuhr sie fort. Denn für den Wiederaufbau der Fahrbahn würden auch dort Anliegerbeiträge fällig, kündigte sie an.
Die Bürger erhielten die Möglichkeit, sich in die Diskussion einzuschalten. „Warum sollen wir zahlen, wo doch der Kanal der Grund für die Bauarbeiten ist?“ warf ein Mann ein. Dazu Lauxen: „Die Straße wäre bald auch zur Sanierung fällig. Deshalb machen wir es in einem Paket.“
„Der Zustand ist ausreichend“, erwiderte ihr jemand. 20 Jahre lang habe es dort keinerlei Instandhaltung gegeben.
Stadtverordneter Werner Nowak (parteilos) regte an, den Bürgern bei jener Bürgerversammlung die Filmaufnahmen der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen vom Zustand ihres Kanals vorzuführen. Sabine Lauxen erwiderte, zumindest Fotos davon zu zeigen, da spreche nichts dagegen. Zweifel an einer fälligen Sanierung kämen ja immer auf, befürchtete auch Holger Indendoh und forderte, den Bürgern Infos an die Hand zu geben.
Zwei ältere Problemfälle
An der Richard-Dehmel-Straße in Osterfeld wird sich die dortige Kanalbaustelle voraussichtlich über zwei Jahre lang hinziehen, doppelt so lange wie geplant. Vor Baubeginn war der Bauuntergrund falsch eingeschätzt worden. Es gab Bodensenkungen. Kanalanschlüsse müssen teilweise wieder neu verlegt werden.
Am Sandhügel hat es vor Jahren bereits Kanalbauarbeiten gegeben. Die Straße wurde als Spielstraße neu angelegt. Zu deren Baukosten mussten die Anwohner besonders viel beitragen. Manche von ihnen haben sich extra dafür verschulden müssen, wurde doch ein fünfstelliger Betrag dafür fällig.
Nach wenigen Jahren schon zeigt sich, dass das Pflaster offenbar nicht fachmännisch verlegt wurde, es „schwimmt“ im Regenwasser und bewegt sich deshalb beim Überfahren.