oberhausen. . Auf der Anlage vom Polizeihundeverein Osterfeld präsentierten die Teckelfreunde am Sonntag ihre jüngsten Zuchterfolge.
- Zwei Mal im Jahr hält der Teckelclub seine Zuchtschau ab, diesmal beim Polizeihundeverein
- Formwertrichterin Christiane Lohmann aus Paderborn begutachtete Kurz-, Lang- und Rauhaardackel
- 25 Tiere wurden ihr vorgeführt; 23 erhielten die begehrte Zulassung für die Rassetierzucht
Regen konnten die Dackelfreunde vom Teckelclub Bottrop-Osterfeld und ihre Gäste am Sonntag nicht gebrauchen. Und davon wurden sie während ihrer Zuchtschau an der Schwarzwaldstraße, auf der Anlage des Polizeihundevereins Osterfeld, auch verschont. Bei 25 Tieren entschied Formwertrichterin Christiane Lohmann dort, ob die Dackel (Teckel) zur Rassetierzucht zugelassen werden oder nicht. Am Ende verweigerte sie das bei nur zweien der Tiere.
Hennes hört auf den Namen Waidmann
Marie Franke war eigens aus Wesel angereist, um ihren ein Jahr alten Rauhaardackel hier begutachten zu lassen. „Er heißt nach seinem Stammbaum Hennes von der Düsteren Heide“, sagte die 28-Jährige. Sie gehört dem Teckelclub Niederrhein in Alpen an. Hennes hört auf den Namen Waidmann und als solcher soll er auch mal eingesetzt werden. Marie Frankes Mann ist Jäger. Nachdem der Hund die strenge Visitation durch Christiane Lohmann hinter sich hatte, interessierte ihn nur noch die Gummifigur, mit der Frauchen ihn spielen ließ. Sie selbst ist mit Hunden aufgewachsen, hatte vorher aber nur Mischlinge. „Die wahre Liebe geht vom Hund aus“, sagte sie. „Egal wie man drauf ist, egal wie man aussieht, der Hund mag einen immer.“
Hennes alias Waidmann ist zwar bald zugelassener Rassezuchthund. Die Jagdhundeprüfung aber muss er noch absolvieren. Christian Haffert, erster Vorsitzender des Teckelclubs Bottrop-Oberhausen, erläutert die Prüfbedingungen: „Wir unterscheiden Kurz-, Lang- und Rauhaardackel und das in drei Größen“, erklärte er. Alle waren am Sonntag vertreten. Nur wer mindestens ein „sehr gut“ von Christiane Lohmann zugesprochen bekam, erhielt die begehrte Zulassung. „70 Prozent schaffen das“, erklärte Haffert. Noch besser ist nur noch „vorzüglich“. Waidmann ist ein solches Exemplar. Bei ihm stimmt die Zahnstellung. Auch Dackel haben zunächst Milchzähne. Nach etwa acht Monaten stoßen die dauerhaften Zähne durch. Außerdem wurden bei ihm und den anderen Bewerbern die Behaarung und der Körperbau begutachtet. „Auch darf der Schwanz, die Rute, keine Wirbelschäden haben“, erläuterte der Vorsitzende. Den Körperbau begutachtete die Formwertrichterin übrigens bei einem Rundgang, den jeder Hundehalter mit seinem Tier in einem umgrenzten Viereck machen musste. Am Mikrofon erläuterte sie den Zuschauern ihre Erkenntnisse.
Der „Heiratsmarkt“ der Teckel
Drei Stunden brauchte Lohmann, bis sie mit den Tieren durch war. „Zuchthund wird man aber erst, wenn man auch die Begleithundeprüfung geschafft hat“, bemerkte Christian Haffert. Waidmann steht sie Ende des Monats noch bevor. Erst wenn er auch seinen Gehorsam im Alltag unter Beweis gestellt hat, wenn er fünf Minuten ohne sein Frauchen still sitzen kann und sich auch von Radfahrern nicht aus der Ruhe bringen lässt, darf Marie Franke ihn mit einem anderen Rassetier kreuzen. Das hat sie fest vor. Aber ob Waidmanns Stammbaum vom Teckelclub fortgesetzt wird, hängt davon ab, ob jemand ihn überhaupt als Zuchtpartner haben möchte. Auf dem „Heiratsmarkt“ der Zuchtteckel scheint es momentan ein Überangebot an Rüden zu geben.