Oberhausen. . Alexander Waldhelm dreht sein Kinodebüt als „Heimatfilm“. Neben Laien stehen Stars wie Torsten Sträter und Gerburg Jahnke vor der Kamera.

  • Im Hauptberuf arbeitet der 41-jährige Alexander Waldhelm fürs Forschungszentrum Jülich
  • Ohne einen Cent öffentlicher Mittel vollendete der Oberhausener nun seinen ersten Kinofilm
  • Viele prominente Gäste ließen sich von der Begeisterung des „Heimatfilmers“ anstecken

Achten Sie auf den Mann an der Eingangspforte! Die Position am Entree hat Filmemacher Alexander Waldhelm in seinem Kino-Debüt „Pottkinder“ besonders prominent besetzt. Von Torsten Sträter über Hannes Bender bis Rene Steinberg und Fritz Eckenga: Das „Who is Who“ der heimischen Comedians hockt da im flotten Wechsel am Firmen-Empfang, den seine Hauptfigur Klüsen jeden Morgen auf dem Weg ins Büro passiert.

Auch Peter Neururer, Helmut Gote und Manni Breuckmann haben sich problemlos zu einem Kurzauftritt überreden lassen. Und Kabarett-Lady Gerburg Jahnke, die den „Pottkindern“, wie so viele, reichlich Schützenhilfe gegeben hat – frei nach dem Motto: Jeder hat mal klein angefangen.

Heimatfilm, Familienfilm, Beratungs- und Sportfilm

So geht für den in Oberhausen aufgewachsenen Filmemacher am 10. Mai ein Traum in Erfüllung: Sein Film feiert in der Essener Lichtburg sein Debüt. Und zwar vor ausverkauftem Haus, das ist schon jetzt klar. Dabei hat noch keiner ein Plakat oder auch nur ein einziges Trailer-Schnipselchen gesehen. Aber so ist das halt, wenn man einen „Heimatfilm“ dreht. Viele fühlen sich angesprochen und helfen mit, wo’s geht.

So sind die „Pottkinder“ nicht nur ein „Heimatfilm“, sondern auch ein Familienfilm (über Papa, Mama und den erwachsenen Sohnemann Klüsen), ein Beratungsfilm (Mama hat Depressionen) und ein Sportfilm (neben Fußball geht es auch um Boule). Vor allem aber ist es der erste Film – für den gebürtigen Oberhausener Waldhelm und für die meisten seiner Akteure – der ohne einen Pfennig öffentlicher Mittel, dafür aber mit ganz viel Herzblut und privater Unterstützung zustande kam.

Dabei wollte der 41-jährige, studierte Journalist anfangs eigentlich nur ein Drehbuch schreiben und dann weiterverkaufen. Aber dann kam eines zum anderen. Ein Freund mit Tonstudio, der sich auch gleich bereit erklärte, eine der Hauptrollen zu übernehmen. Ein Caterer als Hauptsponsor, der statt der anfangs geplanten Verpflegung für zwei Tage am Ende gleich drei Viertel der Gesamtkosten übernahm. Dazu viele prominente Gäste, die sich von der Begeisterungs anstecken ließen.

Waldhelm zeigt den Pott ohne Pütt

So hat Waldhelm, der heute fürs Forschungszentrum Jülich Öffentlichkeitsarbeit macht, schon die nächsten zwei Kinoprojekte auf seine Visitenkarte gesetzt. Zunächst einmal geht es um die Klüsens, denen Waldhelm einfach mal beim alltäglichen Leben zusieht: Aufstehen, arbeiten gehen und nach Feierabend Schnittchen und Pils auf dem Ledersofa. Waldhelm zeigt den Pott ohne Pütt, aber Menschen mit Herz, Heimatgefühl und ihren großen und kleinen Sorgen von der Jobsuche nach dem Studium bis zum Kleinwagenkauf.

Bereits in Planung: Das Wunder von Bernd

Der Film sei absolut familientauglich, versichert Waldhelm: „Die erotischste Szene ist ein Kuss auf die Wange, die aggressivste ein Kickerturnier.“

Die Premiere von „Pottkinder“ ist ausverkauft. Eine Vorstellung im Ebertbad soll folgen.

Der Film-Debütant plant bereits zwei weitere Projekte: 2020 soll es mit „Beziehungen – kein schöner Land“ weitergehen, für 2022 ist „Das Wunder von Bernd“ geplant.