Oberhausen. . Ebertbad-Stück „Höchste Zeit“ handelt von den Nebenwirkungen der Heirat. Viel Witz, Gute-Laune-Songs und ein hervorragender Howard Carpendale
- Die inzwischen sechste Eigenproduktion „Höchste Zeit“ feierte Freitagabend Premiere
- Publikum war begeistert und belohnte das Ensemble mit Standing Ovations im Ebertbad
- Gerburg Jahnke hat das Stück ursprünglich für das St. Pauli Theater in Hamburg inszeniert
Auf den roten Ebertbadstühlen liegen Taschentücher mit Hochzeitsmotiven. Für die Tränen. Die fließen tatsächlich, aber nicht vor Rührung, sondern vor Lachen. Die inzwischen sechste Eigenproduktion „Höchste Zeit“ feiert Freitagabend Premiere – und das Publikum eine fette Party. Wie es sich eben für eine Hochzeitsfeier gehört.
Wenngleich: Diese Hochzeit läuft anders als geplant. Statt einer wilden Party durchleben die vier Frauen im Zimmer des Grand Hotels in Oberhausen mit Blick auf Gasometer und Bahnhofsuhr eine höchst chaotische Nacht.
Den Stein ins Rollen bringt die Karrierefrau alias Susanne Hayo, die vor ihrem großen Tag noch kräftig im „Steffy’s“ feiern war und zum „Bismarck-Eck“ weiterzog. Ihre drei Brautjungfern sind die junge, unverlobte Mutter (Anna Bolk), die Vornehme hoffentlich bald in Scheidung lebende vornehme Dame (Constanze Jung) und Doris, die Hausfrau, ewig verheiratet mit Fritz gespielt von Nito Torres. Doch der heimliche Star des Abends ist Howard Howy Carpendale, brillant verkörpert von HP Lengkeit. Das Publikum will ihn, fordert ihn laut rufend immer wieder auf die Bühne. Gerburg Jahnke bringt es später auf den Punkt: HP Lengkeit „ist howiger als Howy“. Ach ja: Das Zimmermädchen spielt Lengkeit noch obendrein.
Gerburg Jahnke hat das komödiantische Musical „Höchste Zeit“ 2015 für das St. Pauli Theater in Hamburg inszeniert und für die Oberhausener Ebertbadbühne umgeschrieben. Der Witz des Stückes zündet beim Publikum, die von Anna Bolk umgetexteten Lieder machen gute Laune und überzeugen mit starker gesanglicher Qualität.
Ein Lob von Frau Jahnke
Und ein Lob für die Hochzeitsgäste gab’s von Frau Jahnke auch noch: „Für ein Premierenpublikum wart ihr unglaublich! Boah! Habt ihr geübt?“
Nee, die Stimmung liegt in der Natur der Sache. Und die Party geht nach dem Happy End weiter. Zur Feier des Tages tischt die Badeanstalt zweierlei Süppchen und Burritos auf. Kurzum: ein kurzweiliger Abend für Singles, Verlobte, Verheiratete und Geschiedene gleichermaßen.
>> TICKETS UND TERMINE
Einige Vorstellungen im April sind bereits ausverkauft, vereinzelt sind noch Tickets zu haben. Weitere Infos unter ebertbad.de oder an der Ticket-Hotline unter 0208 – 2054028.
„Höchste Zeit“ legt im Mai und Juni eine kleine Pause ein und läuft dann wieder ab dem 7. Juli.