Oberhausen. . Sie wollen sparen und reagieren auf das geänderte Verhalten ihrer Kunden: Der Sparkassen-Vorstand schließt zwei Filialen vor Ort.
- Die Holtener Sparkassenkunden müssen sich künftig nach Schmachtendorf orientieren
- Die Klosterhardter Filiale wird zugunsten der Niederlassungen in Osterfeld und Sterkrade geschlossen
- Die Sparkasse begründet diese Entscheidung damit, dass immer weniger Kunden sich vor Ort beraten lassen
Das wird Sparkassen-Kunden in Holten, Klosterhardt und Lirich nicht schmecken: Die Stadtsparkasse will Kosten senken und schließt im Laufe dieses Jahres ihre Filialen in Holten und Klosterhardt. Zudem werden die Öffnungszeiten in Lirich auf nur noch zwei Tage gekappt.
Diese Entscheidung des Verwaltungsrates und des Vorstandes gab am gestrigen Donnerstag das größte örtliche Geldinstitut bekannt. In Holten und Klosterhardt bleibt aber noch in den alten Filialen der Selbstbedienungsbereich für Kunden bestehen: Sie können weiter Bargeld ziehen und Überweisungen tätigen.
Die Sparkassen-Spitze um Bernhard Uppenkamp begründet die Einschnitte damit, dass Kunden immer weniger ihre Filialen besuchen. Jeder zweite Kunde taucht nur noch einmal im Jahr vor Ort auf, die Hälfte erledigt ihre Bankgeschäfte per Internet, Handy oder Bankautomat.
„Keiner Sparkasse fällt es leicht, die Zahl ihrer Filialen zu reduzieren, denn die Nähe zu Kunden ist unser Geschäftsmodell“, sagt Vorstand Oliver Mebus. „Unsere Kunden werden aber zu nahen Filialen übergeleitet und behalten in der Regel ihren persönlichen Berater.“ Jeder Betroffene werde demnächst angeschrieben. Ein Stellenabbau ist mit den Schließungen nicht verbunden.
In Holten arbeiten derzeit sechs Sparkassenmitarbeiter, in Klosterhardt sogar elf. Jeder Kunde kann zu jeder Filiale gehen: Aber die Holtener werden sich wohl zur Filiale Schmachtendorf orientieren, die Klosterhardter nach Sterkrade (Filiale am Tor) oder nach Osterfeld.
Die Liricher Niederlassung bleibt nur noch montags und donnerstags geöffnet – an den anderen Tagen wird auf die Beratung in der Filiale Marktstraße verwiesen.
Im Gegenzug baut die Sparkasse ihren vor Ort sitzenden Telefonservice mit derzeit 200 Anrufen je Tag aus. Neu bietet die Sparkasse einen Bargeld-Service an: Bis zu 1000 Euro bringen Sparkassen-Mitarbeiter direkt nach Hause – gegen eine Pauschalgebühr von 15 Euro. Die Sparkasse betreibt künftig neun Filialen, sechs Selbstbediendungs-Center und 60 Geldautomaten.