Oberhausen. . Das Quartett Uwaga glänzt in der Burg-Remise mit viel Humor und beweist: Amadeus war kein Kaffehausmusiker – sondern Gypsy-Jazzer.
Nigel Kennedy hat ja überhaupt keine Ahnung, wenn er – wie jüngst zu lesen – Mozarts Schaffen als „Kaffeehausmusik“ abqualifizierte. Dabei komponierte Amadé doch den vom Violinen-Punk so geschätzten Gypsy-Swing. Beweis? Den bot der Freundeskreis der Burg Vondern mit seinen vier Gästen namens Uwaga.
Unter dem Titel „Mozartovic – Amadeus goes Balkan“ hatten die beiden Violinisten plus Akkordeonist und Bassist das Programm der Matinee in der Burg-Remise angekündigt und damit die unterhaltsame Richtung vorgegeben, auf die sich das Publikum einstellen konnte.
Eine mitreißende Bühnenshow
Uwaga heißt auf Polnisch „Achtung!“ (wenn man den schalkhaften Querdenkern von Uwaga glauben kann). Der Schriftzug war den Musikern so oft begegnet, dass sie den Namen konsequent übernahmen, „da die Plakatierung schon überall vorgegeben war“. Mit Witz und Ironie führten die beiden Geiger Maurice Maurer und Christoph König durchs Programm und sorgten dafür, dass sich die Matinee zu einer mitreißenden Bühnenshow entwickelte.
Zur sympathischen Bühnenpräsenz gehörte eine bewunderungswerte Virtuosität, mit der sie einen Csardas zur Rasanz steigerten, aber auch gefühlvolle Passagen wie Mozarts „Lacrimosa“ gestalteten. Keine Kaffeehausmusik! Vielmehr setzte Christoph König violinistisch Akzente mit Jazz-Improvisationen; Maurice Maurer führte mit Klassik-Zitaten die vier Könner der Abschweifung zurück zu Mozart. Auch Akkordeonist Miroslav Nisic beeindruckte als herausragender Solist. Matthias Hacker legte mit markantem Kontrabass ein solides rhythmisches Fundament.
Uwaga strotzte nur so vor Spielfreude und begeisterte mit Musikalität und Improvisationskunst. An diesem Crossover-Konzert hätte garantiert auch „Rock me“-Amadeus seinen Spaß gehabt. Die Besucher dankten mit Riesenbeifall. Die Remise der Burg war ausverkauft. Besonders erfreut war der Förderkreis über den Besuch einer Gruppe von Fans, die eigens aus Köln angereist waren.