Oberhausen. . Bürger aus Oberhausen-Biefang wehren sich gegen die geplante Zubringerstraße zum Gewerbegürtel Waldteich/Weierheide. Unterschriftenlisten liegen aus.
- Biefang ist schon jetzt ein Stadtteil mit einem dichten Lastwagen-Verkehr
- Jetzt sammeln Bürger aus Biefang Unterschriften gegen eine Straßenplanung
- Diese neue Straße soll zum künftigen Gewerbegürtel Waldteich/Weierheide führen
Im Nordwesten des Oberhausener Stadtgebiets, vor allem in Biefang, regt sich Widerstand gegen die geplante Erschließungsstraße für den neuen großen Gewerbegürtel nördlich des Holtener Chemiewerks Oxea. Unterschriftenlisten liegen bereits aus. Dutzende Bürger und auch Firmen-Mitarbeiter aus dem Gewerbepark „Im Erlengrund“, haben sich schon eingetragen.
Die neue Zubringerstraße soll etwa in Höhe der Tennisplätze des Buschhausener Tennis-Clubs von der Erlenstraße abzweigen und sich am Sportplatz des TV Biefang vorbei den Weg Richtung A-3-Trasse bahnen; von dort ginge es parallel zur Autobahn in Richtung Waldteichgelände/Weierheide.
Einspruch eingelegt
Andrea Weiß und ihr Lebensgefährte Martin Zupancic, als Platzwart auf dem Sportgelände tätig, wohnen an der Erlenstraße 9, direkt an der geplanten Trasse. Sie haben an mehreren Punkten im Umfeld bereits Unterschriftenlisten ausgelegt. Und sie haben einen umfangreichen Einspruch gegen die Planungen formuliert, den sie an die Stadt geschickt haben. Sie erteilen darin der vorgesehenen „Schwerlaststraße“ eine klare Absage.
Die Gesundheit der Menschen sei gefährdet, Fauna und Flora seien bedroht, die Straßenführung sei nicht durchdacht, das letzte Stück Natur in dieser ohnehin von Verkehrs-Trassen durchzogenen Landschaft werde geopfert, der Sportplatz werde neuen, extremen Umweltbelastungen und Abgasen ausgesetzt.
Die Nachricht von der Unterschriftenaktion hat in Biefang unterdessen bereits weitere Menschen mobilisiert: Albert Brucks zum Beispiel, den ehemaligen Vorsitzenden des TV Biefang, der sich klar gegen die Erschließungsstraße an dieser Stelle ausspricht: „Hier soll ein wichtiges Grüngelände für Mensch und Tier aufgegeben werden.“ Sinnvoller und auch machbar sei eine eigene, neue Autobahn-Anschlussstelle für den vorgesehenen, großen Gewerbegürtel.
BIG beurteilt die Planung als „nicht optimal“
Ähnlich sieht das die Bürgerinteressengemeinschaft Biefang (BIG). „Die bisherige Planung ist sicher nicht optimal“, sagt Pressesprecherin Ute Weyen auf Anfrage unserer Zeitung. „Es sollte geeignetere Trassen-Alternativen geben. Am allerbesten wäre nach wie vor eine zusätzliche Autobahn-Anschlussstelle.“
Kritisch sieht die Planung zum Beispiel auch Dorothea Scholtissek, die mit ihrem Hund Kai-Uwe regelmäßig in dem Gelände spazieren geht: „Ich bin mir sicher, dass sich in den nächsten Wochen viele Menschen in die Listen eintragen werden.“ Auch beim Buschhausener Tennis-Club (Erlenstr. 7) liegen die Listen aus, ebenso bei Andrea Weiß (Erlenstr. 9). Albert Brucks bietet im Kiosk an der Königstr. 129, den er verpachtet hat, die Möglichkeit zur Unterschrift.
Für die Stadt ist der Gewerbegürtel nördlich des Chemiewerks ein wichtiger Teil ihrer Wirtschaftsförderungsstrategie. OB Daniel Schranz (CDU) hofft auf Hunderte neue Arbeitsplätze auf den bisher noch weitgehend leeren Flächen. Die Logport-Tochter des Duisburger Hafens hat auch schon ein Auge auf das Gelände geworfen.
>>> INFO: Stadtrat diskutierte das Projekt Ende 2016
Zuletzt beschäftigte sich der Stadtrat im November 2016 mit der Erschließungsstraße. Das Projekt erhielt viel Lob von der Politik. Einzig die Grünen warnten davor, zu viele Grünflächen zu opfern, weil so die Lebensqualität der dortigen Anwohner geschmälert werde. Die Unterschriften gegen die bisherige Planung (ca. vier Wochen liegen die Listen aus) wollen die Initiatoren etwa im April an die Stadtspitze übergeben.