Oberhausen. . Zweisprachige Broschüre in Türkisch und Deutsch soll Hilfen aufzeigen. Gemeinsames Projekt von „Pro Wohnen“ und dem Netzwerk Demenz Oberhausen.

  • Das zweisprachige Heft soll absoluten Laien wichtige Fragen beantworten
  • Zusätzlich sind darin Anlaufstellen verzeichnet, die konkrete Hilfen bieten
  • Die deutsch-türkische Broschüre wird vom Familienministerium gefördert

Was ist Demenz? Woran erkenne ich frühe Symptome? Wie verläuft die Krankheit? Wo finde ich Hilfe? Viele Fragen ranken sich um die Erkrankungen, die mit Gedächtnis- und Orientierungsstörungen einhergehen und immer mehr Menschen betreffen.

Zwar gibt es viele fachlich gute Ratgeber – aber wenige, die absoluten Laien nützliche Hilfen anbieten, finden Holger Eichstaedt vom „Netzwerk Demenz“ und Nese Özcelik, Geschäftsführerin vom Verein „Pro Wohnen“, der Migranten in Sachen Alter, Gesundheit, Pflege und Wohnen berät. Gefördert durch das Familienministerium haben sie jetzt gemeinsam eine Broschüre erarbeitet, die grundsätzliche Fragen rund um das Thema Demenz beantwortet und Wege zu Hilfen aufzeigt. In Deutsch und in Türkisch.

© Tom Thöne

Infos auf 25 Seiten

Herausgekommen ist ein „Wendebuch“ im DIN A4-Format – von der einen Seite begonnen bietet es 25 Seiten Infos für Angehörige von Demenzkranken in Deutsch, von der anderen Seite dieselben Infos in türkischer Sprache. In Vorbereitung sind weitere Broschüren in häufigen Zuwanderersprachen. „Demenzielle Erkrankungen werden eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft werden – und ein riesiges Problem, wenn wir nicht rechtzeitig die nötigen Hilfestrukturen schaffen“, ist Hans-Georg Poß, früherer Sozialbereichsleiter und jetzt ehrenamtlicher Vorstand von „Pro Wohnen international“, überzeugt.

Und da althergebrachte Familienstrukturen auch bei Zuwanderern häufig nicht mehr existieren, spielen Themen wie professionelle Altenpflege oder Altersvorsorge auch für sie eine immer größere Rolle – allerdings häufig mit besonderen Vorzeichen, die durch ihre Zuwanderungsgeschichte bedingt sind. So ist es für sie oft wichtig, Menschen zu haben, die mit ihrer Muttersprache, Kultur und Religion vertraut sind, vor allem, weil sie bei fortschreitender Demenz mitunter ihre Zweitsprache Deutsch wieder verlieren und sich nur noch an ihre Muttersprache erinnern.

Im Internet herunterzuladen

Bei „Pro Wohnen“ hat man darauf schon reagiert – und ehrenamtlich türkischstämmige Frauen im Bereich Pflege, Gesundheitsberatung und Umgang mit Demenz geschult, die nun unterstützend wirken und Wege zu weitergehenden Hilfsangeboten weisen können.

Die Broschüre liegt an allen Beratungsstandorten des Vereins „Pro Wohnen“ (Wasgenwaldstraße 49 in Osterfeld, im Technischen Rathaus in Sterkrade sowie im Bert-Brecht-Haus) aus und kann außerdem von der Internetseite des „Netzwerks Demenz Oberhausen“ heruntergeladen werden. Die Adresse: www.demenz-oberhausen.de.

Regelmäßiges Beratungsangebot für Migranten

Die deutsch/türkische Broschüre „Was ist Demenz?“/ „Demans nedir?“ ist in einer Erst-Auflage von 500 Stück gedruckt worden.

Offene Beratung in Sachen Pflege, Gesundheit und Wohnen bietet „Pro Wohnen“ regelmäßig für Migranten an: montags und freitags von 9 bis 12 Uhr an der Wasgenwaldstraße 49, donnerstags von 9 bis 12 Uhr im Technischen Rathaus, von 12.30 bis 15.30 Uhr im Bert-Brecht-Haus.