Sterkrade. Auch der SPD-Ortsverein Sterkrade-Süd diskutierte jetzt über das Konzept zur Umgestaltung des Bahnhofs.
Der SPD-Ortsverein Sterkrade-Süd hat bei seiner Jahreshauptversammlung vor kurzem die Planung rund um den Bahnhof aufgegriffen. Dazu war Andrea Baudek, die scheidende stellvertretende Bereichsleiterin für Stadtplanung bei der Stadtverwaltung, in der Gaststätte Klumpen-Moritz an der Bahnhofstraße zu Gast. Der Ortsverein begrüßt die dort angestrebte Gestaltung unter dem Motto „Lichtwelten“ (wir berichteten).
Künstliche Verkürzung der Unterführung
Andrea Baudek brachte noch einmal die Vorzüge des vom Duisburger Planungsbüro ST-Freiraum entwickelten Plans auf den Punkt: „Der Clou daran ist die künstliche Verkürzung der Unterführung.“
Dies geschieht, indem die Zugangsbereiche stark aufgeweitet werden, so dass nur noch ein relativ kurzer schmaler Durchgang bleibt. Auf der Westseite, an der ein zweiter großer Bahnhofsvorplatz entstehen soll, führen flach angelegte Treppen und eine sanft geneigte seitliche Rampe für Radfahrer, Rollstuhlfahrer und Fußgänger am Rollator nach unten. Baudek betonte, wie fahrradfreundlich diese Lösung sei. Auf der Ostseite diene ein großes Glasdach als Erkennungszeichen des Bahnhofs. Wegen Platzmangels können die Ideen der Planer dort nur eingeschränkt verwirklicht werden.
Durchblick von der einen zur anderen Seite
Von der Rückseite beleuchtete Glaswände sollen in der Unterführung ebenso für mehr Licht sorgen wie die Aufweitungen und der Durchblick, der vom jeweiligen Treppenende zur anderen Seite von Sterkrade möglich wird.
„Das ist auf Neudeutsch eine Mobilitätsstation. Sie sorgt für eine bessere Verknüpfung aller Verkehrsträger“, betonte SPD-Stadtverordneter Karl-Heinz Emmerich. Denn die Linienbusse sollen künftig auf der Westseite direkt am Bahnhof halten können.
„Das wird durch den Abbruch der Häuser in der Kurve der Neumühler Straße möglich“, erläuterte die Referentin. Künftig könne die Straße dort nicht nur in einem weicheren Bogen geführt werden. Es entstehe dadurch auch mehr Platz. Vorgesehen sind ein Parkhaus, Parkplätze und eine Fahrradstation – auch auf der Ostseite.
Yesterday muss Haus verlassen
„Aber was wird aus dem Yesterday?“, der Musikkneipe auf der Westseite, wollte ein SPD-Mitglied wissen. „Es wird abgerissen“, antwortete Andrea Baudek. SPD-Ratsherr Manfred Flore ergänzte: „Die Bahn braucht die Fläche ohnehin für den Bau ihrer Lärmschutzwand.“ Umstritten war freilich Flores Aussage, in der City von Sterkrade gebe es genügend leer stehende Räume für Gastronomie wie das Yesterday.
Stadtverordneter Hubert Cordes wünschte sich, dass die Taxistände näher an den Bahnhof heranrücken. „Das ist auf der Westseite vorgesehen“, erklärte Andrea Baudek. Ein SPD-Mitglied wunderte sich, wieso auch auf der Westseite vermehrt Parkplätze vorgesehen sind. Die Antwort der Stadtplanerin lautete, der Bahnhof Sterkrade werde zum Umsteigen in die Züge auch von der Westseite her stark angefahren.
„Ausgerechnet dort, wo Platz für zusätzliche Parkplätze wäre, nördlich vom Yesterday, plant die Bahn aber ein Regenrückhaltebecken für das Regenwasser von ihren Anlagen“, gab Manfred Flore einen der Streitpunkte mit der Bahn wieder. „Geht das nicht unterirdisch?“, fragte ein anderes SPD-Mitglied. Dazu Flore: „Das ist alles eine Frage des Geldes.“ Die Bahn werde den entsprechenden Mehraufwand dafür nicht bezahlen. Aber angesichts der Bedeutung des Bahnhofs für die Stadt sei auch der Einsatz städtischer Gelder dort gerechtfertigt, betonte er. Widerspruch gegen diesen Standpunkt gab es nicht.