Oberhausen. . Die Sterkrader hoffen, dass in diesem Frühjahr schnell die Weichen gestellt werden für die Zukunft des Möbelhaus-Standortes am Neumarkt.

  • Bisher ist nicht entschieden, wie es mit dem ehemaligen Möbelhaus Finke weitergeht
  • Im Sommer 2016 hat das bayerische Unternehmen Segmüller den Standort übernommen
  • Erhalt oder Möbelhaus-Neubau? Beides ist nach derzeitigem Stand möglich

Die Sterkrader blicken voller Ungeduld auf das seit Monaten vor sich hingammelnde Gelände am Neumarkt. Immer noch ist nicht entschieden, wie es mit dem früheren Möbelhaus Finke im Zentrum des Stadtbezirks weitergeht.

Mehrfach fragte unsere Redaktion in den letzten Wochen beim neuen Eigentümer des zentralen Grundstücks, dem Möbelhaus Segmüller, nach. Die Firma aus Friedberg in Bayern hatte Finke im August 2016 übernommen. Nun schickte das Möbelunternehmen eine Antwort, aus der hervorgeht, dass weiterhin mehrere Möglichkeiten geprüft werden: „Inwieweit wir hier die Bausubstanz erhalten oder gänzlich auf einen Neubau setzen, ist noch offen“, erklärt Albert Christel, Assistent der Vertriebsleitung.

Gespräche zwischen Stadt und Segmüller

Segmüller führe derzeit Gespräche mit Architekten und mit der Oberhausener Stadtverwaltung. Christel: „Gemeinsam entwickeln wir Ideen und Lösungen, die im nächsten Schritt den Verantwortlichen der Politik und dann auch der Öffentlichkeit zur Diskussion vorgestellt werden sollen.“

Dass es intensive Diskussionen mit Segmüller gibt, hatte rund um den Jahreswechsel auch Planungsdezernentin Sabine Lauxen mehrfach bestätigt. Auch sie verwies dabei auf die große Bedeutung des zentralen Areals am Neumarkt für die Sterkrader Innenstadt-Zukunft.

Belange der Fronleichnamskirmes im Blick

Noch immer hängen dort allerdings in den Möbelhaus-Schaufenstern die Werbeplakate mit dem Hinweis auf den Finke-Räumungsverkauf im vergangenen Sommer. Stellenweise präsentiert sich der Neumarkt, der jetzt als normaler Parkplatz dient, mit wildem Müll übersät.

Bei Segmüller weiß man offenbar, wie wichtig der Neumarkt für Sterkrade ist: „Wir haben eine anspruchsvolle Aufgabe übernommen, an dieser zentralen Stelle im Stadtteil ein Highlight zu schaffen“, erklärt Albert Christel. Er lässt auch die Erfordernisse einer unantastbaren Sterkrader Traditionsveranstaltung nicht unerwähnt: Die Belange der Fronleichnamskirmes werde sein Unternehmen bei allen Planungen berücksichtigen.

Stig: Je früher, desto besser

Segmüller hatte erst Ende 2016 ein neues Möbelhaus in Pulheim bei Köln eröffnet und wagte als bayerisches Unternehmen erstmals den Sprung über die Main-Linie.

Nun soll es mit Blick auf 2017/18 sogar der Sprung über die Emscher-Linie werden, wobei der Mittelständler im Stadtnorden kein 08/15-Möbelhaus hinstellen will, sondern Besseres: „Es ist unser Ziel, in Sterkrade ein Einrichtungshaus zu schaffen, dass den deutlich größeren Häusern der Wettbewerber im Umfeld an Attraktivität in nichts nachsteht. Heute schon einen konkreten Zeitplan aufzustellen, wäre verfrüht.“

Robbie Schlagböhmer, 1. Vorsitzender der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig), blickt mit seinen Kollegen intensiv auf die Lage am Neumarkt: „Segmüller hat sich hier eine Sahneschnitte gekauft in der Torte, die Sterkrade bietet. Das Wichtigste ist, dass hier etwas Hoch-Qualitatives entsteht. Je früher, desto besser.“